Obwohl die Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus in Deutschland weiter nach oben klettern, sieht sich die Mehrheit der Deutschen keiner großen Gefahr ausgesetzt.
Nach Zahlen des ARD-Deutschlandtrends ist bei 76 Prozent der Bürger die Sorge, dass sie oder Familienmitglieder sich mit dem Virus anstecken könnten, „weniger groß“ beziehungsweise „klein“ (Antwortmöglichkeiten). Im Vormonat gaben das noch 89 Prozent an.
Den Gesundheitsbehörden trauen die Bürger weniger. 28 Prozent (plus 14 Punkte im Vergleich zu Februar) meinen, die Behörden in Deutschland hätten die Situation nicht unter Kontrolle. Einziger Ausreißer: Jens Spahn. Bei den Bürgern gewinnt der Bundesgesundheitsminister seit dem Ausbruch von SARS-CoV-2 an Zuspruch. Deutschlandtrend verzeichnet einen deutlichen Anstieg beim Befragungspunkt „Zufriedenheit mit Jens Spahn.“
Diese Gelassenheit kann man positiv wie negativ werten. Hysterisch werden bringt nichts. Ein zu entspannter Umgang mit der Erkrankung kann jedoch fatale Auswirkungen haben. Ein einziger Infizierter kann – rein rechnerisch – 1,4 bis 2,5 Menschen anstecken. Ist diese Person ein Superspreader, ist die Zahl weitaus höher. Vielleicht sind die Symptome bei dem Infizierten nicht einmal stark ausgeprägt. Trotz leichter Erkältungssymptome mischt er sich nun weiterhin unters Volk, weil er „keine großen Sorgen“ hat, sich mit SARS-Cov-2 zu infizieren. Das Virus breitet sich ungehindert aus, steckt letztlich Personen aus Risikogruppen an, für die eine Infektion lebensbedrohlich werden kann.
Wo sich diese Gelassenheit mit Sicherheit nicht widerspiegelt: Beim Blick auf die leergefegten Supermarktregale. Die Hamsterkäufe gehen offenbar auf das Konto der besorgten 17 Prozent, denn ein knappes Viertel der Befragten gibt an, in großer Sorge (plus 10 Punkte im Vergleich zu Februar) oder sehr großer Sorge zu sein (6 Prozent, +3).
Die einzigen Möglichkeiten, die Ausbreitung zu verhindern: Dem Virus genug Aufmerksamkeit schenken, Bewusstsein dafür schaffen, was jeder Einzelne tun kann und vor allem – die Pandemie ernst nehmen.
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