Bislang waren Forscher sich uneinig darüber, ob sich Kinder genauso häufig mit dem Coronavirus infizieren wie Erwachsene. Eine aktuelle Studie bringt Licht ins Dunkel.
Kinder stecken sich wahrscheinlich genauso oft mit dem neuartigen Coronavirus an wie Erwachsene. Das zeigt eine aktuelle Studie aus China. Frühere Veröffentlichungen kamen zu dem Ergebnis, dass Kinder bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 im Vergleich zu anderen Altersgruppen weitaus seltener schwere Symptome entwickeln. Es war jedoch nicht klar, ob es daran liegt, dass sie sich nicht infizierten oder ob sie die Infektion effektiver bekämpfen.
Die Forscher untersuchten in ihrer Studie 391 Personen, die aufgrund von Symptomen mit COVID-19 diagnostiziert wurden sowie 1.286 ihrer engen Kontakte. Dabei wollten sie prüfen, ob diese ebenfalls positiv auf das Virus getestet wurden – auch wenn sie keine Symptome zeigten. Das Team stellte fest, dass Kinder unter 10 Jahren, die dem Virus potenziell ausgesetzt waren, genauso wahrscheinlich infiziert werden wie andere Altersgruppen.
„Das könnte der erste klare Beweis dafür sein, dass Kinder genauso anfällig für eine SARS-CoV-2-Infektion sind wie Erwachsene“, sagt Ben Cowling, Epidemiologe für Infektionskrankheiten an der Universität in Hongkong gegenüber Nature. Das könnte bedeuten, dass Ausbrüche in Schulen nicht beobachtet wurden, weil die Symptome bei Kindern milder verlaufen.
„Dies sind wichtige Daten, die darauf hinweisen, dass Schulschließungen effektive Interventionen sein können“, so Caitlin Rivers, Epidemiologin an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health auf Twitter.
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