Das gesamte Land ist bereits Sperrzone und eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht: Die Rede ist von der SARS-CoV-2-Epidemie in Italien. Auf Twitter gibt eine Ärztin den Artikel eines Kollegen wieder: „Schweigen ist unverantwortlich. […] Ich verstehe den Wunsch, keine Panik zu verursachen, aber wenn die Nachricht von der Gefahr dessen, was gerade passiert, die Menschen nicht erreicht, schüttelt es mich.“ Das sind die drastischen Worte von Dr. Daniele Macchini, einem Chirurgen in Bergamo.
Er warnt, dass sich die aktuelle Situation im Krankenhaus, in dem er derzeit arbeitet, zu sehr von der Wahrnehmung der Menschen außerhalb unterscheide. Er vergleicht das neuartige Coronavirus mit einem Tsunami, der uns alle überrollt habe. Man müsse aufhören, die durch das Virus hervorgerufene Lungenkrankheit COVID-19 als eine schwerere Grippe zu bezeichnen.
Ein weiterer Augenzeugenbericht der Lage in Italien geht aktuell in Videoform viral. Ein Italiener filmt darin sich und seine – laut seiner Aussage – tote Schwester. Die Frau liegt bewegungslos auf einem Bett, der Mann ist in Tränen aufgelöst. Er habe die Behörden schon am Tag zuvor über ihren Tod verständigt, aber niemand käme, um den Leichnam abzuholen, sagt er.
Inzwischen habe sich bestätigt, dass die im Video gezeigte Frau durch eine Infektion mit SARS-CoV-2 starb, berichtet der Mann. Er sei jetzt in Sorge, sich beim Versuch, sie wiederzubeleben, ebenfalls angesteckt zu haben. Ein Test werde ihm aber verweigert, sagt er in einem weiteren Video. Seine Schwester habe an einer Form der Epilepsie gelitten und sei gesundheitlich in einem schlechten Zustand gewesen.
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