SARS-CoV-2 ist offenbar für einen Zeitraum von bis zu drei Tagen auf Edelstahl und Kunststoffen nachweisbar. In Aerosolen in der Luft ist es nach jetzigem Wissensstand bis zu drei Stunden nachweisbar. Das berichten Virologen in einer aktuellen Studie, die im New England Journal of Medicine erschienen ist.
In ihren Experimenten verglichen die Wissenschaftler das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) mit SARS-CoV, dem Erreger der SARS-Epidemie im Jahr 2003. Beide Viren verhalten sich den Ergebnissen zufolge ähnlich. In Aerosolen in der Luft waren beide Viren nach 180 Minuten noch nachweisbar.
Auf Oberflächen aus Kunststoff und Edelstahl hielten sich die Viren wesentlich länger: Noch 72 Stunden nach der Kontamination konnten die Wissenschaftler Viren nachweisen, allerdings war hier die Viruslast schon erheblich reduziert. Zum Vergleich: Influenza-Viren lassen sich bis zu 48 Stunden auf Oberflächen nachweisen, Noro- und Rhinoviren bis zu sieben Tage. Streptokokken sind noch länger nachweisbar: Sie verbleiben bis zu sechs Monaten auf trockenen Oberflächen.
Auf Pappe übersteht SARS-CoV-2 dagegen mit 24 Stunden offenbar deutlich länger als sein Verwandter, der hier nur maximal auf acht Stunden kommt.
Bezüglich ihrer Beständigkeit auf Oberflächen sind die beiden Erreger also vergleichbar. Und trotzdem verbreitet sich SARS-CoV-2 erheblich schneller und effizienter als sein Vorgänger. Woran liegt das?
Die Wissenschaftler vermuten daher, dass die Umweltbeständigkeit nicht der Grund dafür sei. Das Problem sei vielmehr, dass viele Menschen infiziert sind, ohne es zu ahnen oder nur leichte Symptome zeigen.
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