Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland hat eine Stellungnahme veröffentlicht. Darin geht es um den Umgang mit der COVID-19-Pandemie an den medizinischen Fakultäten und in der Versorgung.
In einer Stellungnahme fordert die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (BVMD) neben einer adäquaten Schulung und Anleitung auch den Einbezug der Studenten bei lokalen Planungen und Pandemiestäben. So soll gewährleistet werden, dass bei der möglichen Einbindung in Pandemiepläne dennoch das Studium abgeschlossen werden könne. Lehrveranstaltungen sollten, sofern sie noch stattfinden und die Versorgungsunterstützung freiwillig ist, priorisiert werden.
Wenn Studenten bei Pandemien wegen Personalmangels eingesetzt werden müssten, sollten die Einsätze auf Famulatur- oder Pflegepraktikums-Zeiten angerechnet werden, um eine Verzögerung der Studienzeit zu vermeiden.
Fallen im Rahmen des PJs Veranstaltungen aus, sollte dies nicht zulasten der Studenten und der Anerkennung ihrer PJ-Tätigkeit fallen. Fehlzeiten durch COVID-19, beispielsweise wegen Quarantäne, dürften des Weiteren nicht auf die PJ-Fehltage angerechnet werden. Es bestehe die Sorge, dass sonst eventuell aus Angst vor einer langen Ausfallzeit Tests vermieden und Symptome verschwiegen werden.
Auch eine finanzielle Entlohnung, über die ohnehin schon lange diskutiert wird, sowie die Bereitstellung von Kinderbetreuungsplätzen für systemrelevante Berufe werden gefordert. Zudem werden die Ausstattung mit angemessener Schutzkleidung und die Gewährleistung entsprechender Rechtsansprüche bezogen auf das Arbeitsrecht thematisiert.
Bezüglich der regulären Lehrveranstaltungen wird auf die Notwendigkeit digitaler Lernangebote und der Reorganisation des Studienverlaufsplans hingewiesen. Die Durchführung der Staatsexamina im Frühjahr 2020 wird unter Berücksichtigung einer infektionssicheren Durchführung gefordert – nur so könnten auch zukünftige Kapazitäten der Gesundheitsversorgung gewährleistet werden.
Weitere Fragen zum Studienverlauf, aber auch zu möglichem Engagement beantwortet die BVMD auf ihrer Website: https://adobe.ly/2U1f9US
Quelle: © Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V.Symbolbild: © cottonbro / Pexels
Artikel von Carolin Siebert