Mediziner und Meteorologen haben analysiert, welche Rolle bestimmte Wetterbedingungen bei der Verbreitung von SARS-CoV-2 spielen. Ihr Vorhersagemodell wenden sie auch auf die Stadt Köln an.
Neben menschlichem Verhalten haben auch meteorologische Bedingungen Einfluss auf die Verbreitung eines Virus: So sind Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit ein wichtiger Faktor für die Stabilität von virusbeladenen Tröpfchen in der Umwelt. Forscher haben jetzt analysiert, welche Rolle das Wetter bei der Verbreitung von SARS-CoV-2 spielt.
Dazu sammelten sie für den Zeitraum vom 20. Januar bis 11. März Daten über die Zahl der Infizierten in verschiedenen Ländern und den vier meteorologischen Variablen Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Sichtweite. Anhand eines mathematischen Modells fanden die Forscher heraus, dass die Übertragung von SARS-CoV-2 am höchsten ist, wenn die einzelnen Variablen folgende Werte aufweisen:
Allerdings sind die meteorologischen Faktoren einzeln betrachtet wenig aussagekräftig. Deswegen kombinierten die Forscher verschiedene Variablen, um den Wetterbedingungen in der Realität näher zu kommen. Dabei fanden sie heraus, dass das meteorologische Modell die Ausbrüche am besten vorraussagen konnte, wenn nur Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit einflossen.
Dieses Modell benutzten sie dann, um in verschiedenen Städten der Welt die SARS-Cov-2-Infektionszahlen anhand des Wetters vorrausszusagen. Unter anderem wandten die Forscher ihr Modell auch für die Stadt Köln an. So lautet die Prognose: Wenn man sich allein auf das Wettermodell verlässt, soll der Anstieg der Infektionszahlen am 26. März ihren Höhepunkt erreichen, bevor sie schnell wieder sinken. In New York hingegen sei mit einer Stagnation der Zahl zu rechnen. Ob das Modell mit der Realität übereinstimmt, wird sich in dieser Woche zeigen.
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