Wie gut die Bevölkerung in den USA und dem Vereinigten Königreich über das Coronavirus informiert ist, wurde jetzt anhand einer Umfrage erhoben.
Das Verhalten der breiten Bevölkerung während der COVID-19-Pandemie wird großen Einfluss darauf haben, wie schnell man die Lage in den Griff bekommt. Deshalb ist es essenziell, dass die Menschen wissen, was das Coronavirus ist und wie man sich korrekt verhält, um sich vor ihm zu schützen. Doch wie ist der Informationsstand tatsächlich? Dazu gibt es jetzt Daten für die USA und das Vereinigte Königreich.
Pascal Geldsetzer vom Department of Global Health and PopulationHarvard T.H. Chan School of Public Health hat die Ergebnisse in einem Brief zusammengetragen, der kürzlich im Magazin Annals of Internal Medicine veröffentlicht wurde. Es handelt sich um eine Umfrage in Form eines Fragebogens, die auf einer Online-Plattform durchgeführt wurde. Weltweit wurden insgesamt 80.000 Personen im Zeitraum zwischen dem 23. Februar und dem 2. März 2020 befragt. Berücksichtigt wurden bei dieser Beobachtung lediglich das Vereinigte Königreich (43 % der Befragten) und die USA (33 %).
Wie man sich diesen Fragebogen vorstellen kann? Unter anderem wurden folgende Fragen in sehr einfach formulierter Sprache gestellt:
Für die Auswertung wurden jeweils willkürliche Stichproben von 3.000 UK- sowie US-Teilnehmern herangezogen. Dabei wurde auf eine ähnliche Verteilung von Alter, Geschlecht und ethnischer Gruppe geachtet.
Das Ergebnis: Es könnte besser sein. Zwar wussten die Teilnehmer generell über Hauptübertragungsweg der Infektion sowie die häufigsten Symptome Bescheid. Doch durch die Umfrage konnten „einige wichtige Missverständnisse identifiziert werden“ im Hinblick darauf, wie man eine Erkrankung an COVID-19 verhindert, heißt es im Artikel.
„Dazu gehört das Glauben an Unwahrheiten, die via sozialer Medien in Umlauf gebracht werden.“ So gaben etwa fast 24 % der US-Befragten und 18 % der UK-Befragten an, sie hielten es für leicht, ziemlich oder sogar extrem wahrscheinlich, dass es sich beim neuen Coronavirus um eine Biowaffe handle, die von einer Regierung oder terroristischen Organisation entwickelt wurde.
Bei welcher Gruppe es am wahrscheinlichsten sei, infolge einer Infektion mit dem Coronavirus zu sterben, war die häufigste Antwort immerhin „ältere Menschen“ – 96 % der US-Teilnehmer und 98 % der UK-Teilnehmer wählten diese Option. Aber auch die Antwort „Kinder“ (USA: 54 %, UK: 39 %). Die Frage, welche Symptome besonders häufig auftreten, beantworteten die meisten mit der Auswahl „Husten, Fieber, Kurzatmigkeit“ (USA: 80 %, UK: 85 %). Es wählten aber auch einige die Option „Mindestens eines der folgenden: Nasenbluten, Ausschlag, Obstipation, häufiges Urinieren“ (USA: 26 %, UK: 19 %). Die vollständige Übersicht der Ergebnisse kann man hier einsehen.
„Missverständnisse wie diese richtigzustellen, sollte das Ziel von Informationskampagnen sein, die von Behörden in Auftrag gegeben werden, aber auch von Ärzten, die ihre Patienten über die Krankheit informieren sowie von den Medien“, lautet das Fazit.
Bildquelle: Daniel Mingook Kim, unsplash