Die Lage in China entspannt sich in kleinen Schritten. Doch obwohl es in den letzten Tagen zu keinen lokalen Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 kam, gibt es ein Problem: Das Virus wird weiterhin eingeschleppt.
Vor etwa einer Woche gab China bekannt, dass erstmals keine inländischen Infektionen mit SARS-CoV-2 verzeichnet wurden. Schon in den Wochen zuvor war die Zahl der Neuinfektionen stetig zurückgegangen, das gilt auch für die Zahl der COVID-19-bedingten Todesopfer. Am 19.3. berichtete die Pekinger Gesundheitskommission allerdings über 34 neue „importiere Fälle“. Damit sind Erkrankungen gemeint, die bei Menschen im Zuge der Einreise nach China nachgewiesen werden. Es war der bis dato höchste Anstieg bei aus dem Ausland eingeschleppten Infektionen.
Weiterhin gebe es laut Pekinger Gesundheitskommission aber keine lokalen Neuerkrankungen. Dennoch wurde heute Nacht erneut bekanntgegeben: China hat erneut 47 importierte Corona-Fälle, insgesamt sind es mittlerweile 474. Es handelt sich bei diesen Rückkehrern in erster Linie um Chinesen, die in ihre Heimat zurückkommen in der Annahme, dass dort nun das Schlimmste überstanden sei.
Ab heute soll dort zumindest in kleinen Ansätzen wieder Alltag einkehren: Die Lokalregierung kündigte gestern an, dass die Menschen ab sofort wieder ihre Provinz verlassen dürfen – das gilt jedoch noch nicht für die besonders betroffene Stadt Wuhan. Dort soll die Blockade erst ab 8. April aufgehoben werden.
Wie sehr man Zahlen aus China vertrauen kann, ist eine andere Frage. Schließlich behauptete Chinas Regierungssprecher Zhao Lijian, das Coronavirus sei möglicherweise vergangenes Jahr von einer US-Delegation nach China eingeschleppt worden. „Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo zitiert einen Arzt aus einem Quarantänezentrum in Wuhan, der sagt, den staatlichen Zahlen könne man nicht vertrauen. Ähnliches berichtet RTHK, der öffentlich-rechtliche Sender im autonom regierten Hongkong“, berichtet unter anderem die Tagesschau.
Davon abgesehen wird hier trotzdem ein Problem deutlich, das nicht unterschätzt werden sollte: Rückkehrer, die in ihr Heimatland einreisen, können eine erneute Ausbreitungswelle des Coronavirus auslösen.
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