In den USA wird jetzt eine nicht zugelassene Therapie an COVID-19-Patienten getestet. Das erlaubt die FDA im Rahmen des sogenannten Compassionate Use. Konkret geht es um die Anwendung von inhalativem Stickstoffmonoxid.
Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat jetzt den Weg freigemacht für eine vielversprechende Behandlungsmethode von Infektionen mit SARS-CoV-2. Der sogenannte Compassionate Use erlaubt in den USA den Einsatz von nicht zugelassenen Medikamente und Therapien im Fall schwerster Erkrankungen, die sich nicht mit bereits zugelassenen Arzneimitteln behandeln lassen.
Diese Ausnahmeregelung gilt in diesem Fall für Bellerophon Therapeutics. Die Pharmafirma darf Patienten jetzt ihr Beatmungssystem mit inhalativem Stickstoffmonoxid zur Verfügung stellen. Das Gas soll dabei als pulmonaler Vasodilatator fungieren, also die Muskelzellen der Lungengefäße relaxieren. Das hatte das Unternehmen bereits Anfang der 2000er bei SARS testen können. Stickstoffmonoxid verlangsamte nachweislich die Virusreplikation und reduzierte die Notwendigkeit späterer Langzeitbeatmung, halten Studien aus dieser Zeit fest. Vor der COVID-19-Pandemie hatte die Firma geplant, das Beatmungssystem in einer großangelegten Phase-III-Studie bei Lungenfibrose einzusetzen.
Laut Hersteller spricht die genetische Ähnlichkeit der beiden Coronaviren, SARS-CoV und SARS-CoV-2, dafür, dass eine Behandlung mit Stickstoffmonoxid vorteilhaft für Patienten mit COVID-19 sei und die Progression von Symptomen in den oberen Atemwegen verhindere. Das Gas wird derzeit auch in China klinischen Studien unterzogen.
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