Ergebnisse aus einer HPV-Studie in Costa Rica zeigen, dass infizierte Frauen anhand von Gardnerella-Bakterien im zervikovaginalen Mikrobiom identifiziert werden könnten.
Die sexuell übertragbare Infektion bringt ein hohes Risiko für ein Zervixkarzinom mit sich. Gerade deswegen ist es wichtig, bei infizierten Frauen rasch fortschreitende Präkanzerosen zu erkennen und im besten Fall zu verhindern.
Um eine mögliche Rolle des Mikrobioms zu entschlüsseln, werteten die Forscher 273 Gebärmutterhalsproben von Hochrisikopatientinnen im Alter von 18 bis 25 Jahren aus. Sie erkannten in den Proben eine Assoziation zwischen der renalen Clearance und dem Überfluss der Bakterien vom Typ Lactobacillus iners, die zu einer gesunden Vaginalflora beitragen. Im Gegensatz dazu identifizierten sie die Gardnerella-Bakterien als dominanten Biomarker für eine Progression einer Hochrisikoinfektion.
Weitere Analysen zeigten ihnen, dass die Wirkung der Gardnerella-Bakterien durch eine erhöhte Vielfalt an zervikovaginalen Bakterien vermittelt wird. Daraus folgerten sie, dass die Reaktion dem Fortschreiten einer persistenten Infektion bis hin zur Präkanzerose vorausgeht.
Da der Biomarker entscheidend für Therapiestrategien sein könnte, sollten sich künftige Studien auf die kausale Rolle des Mikrobioms stützen. Die Forscher halten es für möglich, das Mikrobiom so zu manipulieren, dass eine lokale Immunantwort eintritt und das Fortschreiten blockiert. Außerdem vermuten sie, dass Gebärmutter-Präkanzerosen durch außergewöhnliche Mikrobiota erklärt werden könnten.
Studie: © Mykhaylo Usyk et al. / Plos PathogensBild: © Scientific Animations / bit.ly/2UkVP5a