Viele Ischgl-Urlauber haben sich mit SARS-CoV-2 angesteckt und das Virus mit nach Hause genommen. Wie lässt sich die von Ischgl ausgehende Ausbreitung in Deutschland nachvollziehen?
Mittlerweile ist bekannt, dass das österreichische Ischgl eine der zentralen Brutstätten des Coronavirus ist. Der Skiort steht im Mittelpunkt der Kritik. Es geht darum, dass im Tiroler Wintersportort Maßnahmen zu spät ergriffen wurden. So wurde der Skibetrieb nicht rechtzeitig eingestellt und Infektionen mit SARS-CoV-2 wurden vermutlich vertuscht, wie aus zahlreichen Medienberichten hervorgeht.
Jetzt gilt der 1.600-Einwohner-Ort als Virenschleuder Europas. Seit dem 10. März sind die Lokale geschlossen, ab dem 14. März endete die Skisaison endgültig, nachdem das RKI Tirol am Tag zuvor als Risikogebiet eingestuft hatte. Davor herrschte reges Kommen und Gehen. Die Möglichkeit, sich mit SARS-CoV-2 anzustecken hatte man in Skiliften, Hütten, Bars und Hotels. Die Urlauber kehrten in ihre Heimat zurück und viele von ihnen nahmen das Coronavirus mit.
Am stärksten betroffen scheint Deutschland zu sein. Wer von den Ischgl-Urlaubern zwischen 1. Januar und 14. März wo hingereist ist, kann man in einer Grafik der Zeitung Welt sehen, der eine Analyse des Mess- und Beratungsunternehmens Umlaut auf Basis von Mobilfunkdaten vorliegt. Darin sind die Ausbreitungsrouten des Virus zu erkennen. Stark betroffen sind diesen Angaben zufolge neben Ischgl Wien, Zürich, aber auch München und Stuttgart. Doch weniger stark ausgeprägt führt der Weg von Ischgl bis nach London. In Hierzulande laufen die Infektionswege entlang der zwei deutschen Städte noch weiter über Frankfurt, Köln bis nach Berlin.
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