Im Blut von asymptomatischen Patienten oder solchen mit wenig ausgeprägten Symptomen konnte kein SARS-CoV-2-Genom nachgewiesen werden. Daraus lassen sich wichtige Erkenntnisse für die Blutspende ableiten.
Das Paul-Ehrlich-Institut hat zusammen mit drei Instituten für Virologie die Labordaten von SARS-CoV-2-Infizierten ausgewertet. Im Blut asymptomatischer Patienten wie auch bei Patienten mit weniger ausgeprägten Symptomen konnte kein SARS-CoV-2-Genom nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse zeigen, dass eine Übertragung von SARS-CoV-2 durch die Blutspenden von SARS-CoV-2-Infizierten ohne Symptome nicht zu erwarten ist. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind bereits online abrufbar und werden zu einem späteren Zeitpunkt in der Zeitschrift Transfusion veröffentlicht.
„Unsere Ergebnisse stimmen mit den Befunden anderer Forschungsgruppen überein, die darauf hinweisen, dass der Virusnachweis im Blut von SARS-CoV-2-infizierten Personen mit einem schweren Krankheitsverlauf assoziiert ist. Solche Personen sind von der Blutspende ausgeschlossen. Aufgrund der jeweils geringen untersuchten Fallzahlen ist es zwar wichtig, weitere Proben zu untersuchen. Dennoch spricht die aktuelle Datenlage dafür, dass keine weiteren risikominimierenden Maßnahmen in Bezug auf die SARS-CoV-2-Pandemie und das Blutspendewesen erforderlich sind“, sagt Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts.
Aufgrund der Erfahrungen mit anderen Coronavirus-Infektionen (SARS- und MERS-CoV) und weiteren Viren, die zu Atemwegsinfektionen führen, wird aktuell die Gefahr einer transfusionsbedingten Übertragung des SARS-CoV-2 als gering eingeschätzt. Die in den Hämotherapie-Richtlinien festgelegten Maßnahmen werden als ausreichend angesehen, eine transfusionsbedingte SARS-CoV-Infektion zu verhindern. Darin sind routinemäßig die Messung der Körpertemperatur und eine infektionsbezogene Befragung zum Ausschluss fieberhaft Erkrankter von der Blutspende vorgeschrieben. Spendewillige Personen mit Zeichen einer akuten Infektion werden zu einer Blutspende nicht zugelassen.
Zwar wurden deutschlandweit einschneidende Maßnahmen zur Reduzierung von sozialen Kontakten eingeführt, um die Verbreitung von SARS-Coronavirus-2 einzudämmen. Die Blutspende ist jedoch ein unverzichtbares Element der Gesundheitsversorgung. Die Versorgung mit sicheren Blutkonzentraten muss daher trotz der beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie weiter gewährleistet werden. In den Blutspendeeinrichtungen wird durch Hygienemaßnahmen sichergestellt, dass Spender kein Infektionsrisiko eingehen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Paul-Ehrlich-Instituts.
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