Bereits ab Juni will ein russisches Forschungszentrum Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 an Menschen testen, heißt es unter anderem von der österreichischen Presseagentur APA. Eine klinische Phase-I-Studie soll am 29. Juni starten.
Zuständig für das Projekt ist Rinat Maksyutov. Er leitet das Vektor-Zentrum. Das russische Forschungszentrum war Medienberichten zufolge zu Zeiten der Sowjetunion bei der Forschung an biologischen Waffen beteiligt und ist im Besitz von Proben der unterschiedlichsten Viren – von Pocken bis Ebola.
Während einer Videokonferenz mit Wladimir Putin und den Vorständen mehrerer wissenschaftlicher Einrichtungen stellte der Forscher sein Projekt vor, wie Moscow Times berichtet. „Die Gruppen von Freiwilligen sind bereits aufgestellt“, wird Maksyutov zitiert. Die Einrichtung, in der er arbeitet, habe mehr als 300 Bewerbungen erhalten.
Derzeit würden in einem Labor nahe der Stadt Nowosibirsk mehrere Impfstoffe entwickelt und an Tieren getestet. Bis zum 30. April werden laut Maksyutov die vielversprendsten Vakzine bestimmt, die dann auch an Menschen getestet werden sollen. „Wenn das Gesundheitsministerium dies genehmigt“, so der Forscher, dann sollen die ersten Tests am Menschen im Mai durchgeführt werden. Der Plan sei, drei Impfstoffe an 180 Freiwilligen zu testen.
Das Vorhaben klingt ein bisschen wie in einem Science-Fiction Roman. Auffällig: Erst habe es in Russland keine Corona-Fälle, sondern lediglich mehr Pneumonie-Fälle gegeben als sonst (wir bericheten). Jetzt kann es Präsident Wladimir Putin beim Kampf gegen SARS-CoV-2 wohl gar nicht schnell genug gehen.
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