Übergewichtige Menschen werden schnell als faul und willensschwach abgestempelt, sowohl im privaten als auch im beruflichen Alltag. Und sogar im Gesundheitswesen halten sich Vorurteile. Doch laut WHO ist Adipositas nicht einfach nur ein Mangel an Willenskraft, sondern eine ernstzunehmende, chronische Erkrankung. Adipositas hat multifaktorielle Ursachen und Konsequenzen, die das Leben der Betroffenen stark einschränken und belasten.1
Adipositas ist definiert als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts mit damit einhergehenden gesundheitlichen Folgen. Sie lässt sich relativ leicht diagnostizieren: Ab einem Körpermasseindex (BMI) von 30kg/m2 spricht man von Adipositas.2,3 Die Ursachen der Krankheit sind jedoch deutlich komplexer: Hier wirken verschiedene Faktoren wie erbliche Veranlagung (z.B. genetisch bedingte Stoffwechselstörungen), physiologische Faktoren, Umgebungsfaktoren (z.B. Ernährungsgewohnheiten) und psychologische Faktoren sowie Lebensumstände (z.B. Ernährung und Sport) zusammen.4,5 Grundsätzlich ist zu sagen, dass Adipositas durch ein dauerhaft gestörtes Gleichgewicht im Energiehaushalt entsteht.2
Seit 1975 hat sich die globale Adipositasrate verdreifacht: Mehr als 650 Millionen Menschen weltweit werden heute als adipös eingestuft.2 Adipositas bringt außerdem zahlreiche Begleiterkrankungen wie z.B. Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Asthma, Schlafapnoe, Arthrose und Depressionen mit sich.2 Aktuelle Daten zeigen, dass Adipositas weltweit die fünfthäufigste Todesursache darstellt und die Lebenserwartung um 2 bis 10 Jahre verkürzen kann.6,7
Da Adipositas in unserer Gesellschaft meist immer noch nicht als Erkrankung angesehen wird, werden viele Betroffene stigmatisiert und diskriminiert. In der Arbeitswelt verdienen Personen mit Adipositas beispielsweise bis zu 6,1 % weniger als Normalgewichtige, von der Ungleichheit sind besonders häufig Frauen betroffen.8,9 Und auch im Gesundheitswesen finden sich stigmatisierende Einstellungen: In einer Studie beurteilen 50 % der Ärzte Erwachsene mit Adipositas als ungeschickt, unattraktiv und nicht kooperativ.10 Doch Adipositas ist vor allem für die Adipositas-Patienten selbst eine große Belastung. Viele Betroffene kämpfen schon seit Jahren gegen ihr Übergewicht, haben zahlreiche Diäten ausprobiert, gehungert, geschwitzt und gelitten. Viele werden tagtäglich mit Vorurteilen konfrontiert und es ranken sich zahlreiche Mythen um die Erkrankung. Die bekanntesten sind wohl:
All diese Mythen entsprechen jedoch nicht der Wahrheit. Die Betroffenen sind nicht „selbst schuld“, denn Adipositas entsteht nicht nur durch übermäßige Nahrungsaufnahme, zu wenig Bewegung und einen Mangel an Selbstdisziplin. Viele übergewichtige Menschen sind nach vielen gescheiterten Abnehmversuchen deprimiert und voller Scham.
Doch es gibt immer einen Weg – wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre übergewichtigen Patienten zusätzlich unterstützen können. Gewicht auf Dauer zu verlieren ist eine echte Herausforderung, aber nicht unmöglich. Und schon ein langfristiger Gewichtsverlust von 5 bis 10 % kann zu einem signifikanten Nutzen für die Gesundheit Ihrer Patienten beitragen.11,12,13 Gleichzeitig kann sich dabei auch ihre Lebensqualität erhöhen, da die Betroffenen wieder aktiver und mit mehr Selbstbewusstsein durch das Leben gehen können.14,15 Lesen Sie in unserem nächsten Beitrag mehr zu den Therapieoptionen bei Adipositas, die Sie individuell auf Ihre Patienten abstimmen können: Von der Basistherapie bestehend aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie bis hin zu einer möglichen medikamentösen Therapie.
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