Ein kanadisches Forscherteam vom London Health Sciences Centre (LHSC) hat eine spezielle nichtinvasive Beatmungsmaske entwickelt. Es geht davon aus, dass damit die Aerosolbildung während der Behandlung von COVID-19-Patienten deutlich reduziert werden könnte.
Durch den Einsatz der Spezialmaske könnte man das Infektionsrisiko verringern und somit den Bedarf an invasiven Beatmungsgeräten reduzieren. Zur Zeit wird das neue Device im Rahmen einer klinischen Studie am LHSC getestet. „Seit Beginn der Pandemie gab es globale Bedenken bezüglich der Knappheit von Beatmungsgeräten“, sagt Dr. Tarek Loubani im Pressebericht des LHSC. „Nichtinvasive Beatmungsgeräte wie CPAP und BIPAP-Beatmung sind mit einem erhöhten Risiko für eine SARS-CoV-2-Übertragung assoziiert, viele Kliniken sind direkt zur invasiven Beatmung gewechselt.“
Zwar sind nichtinvasive Beatmungsgeräte zur Behandlung von COVID-19-Patienten effektiv, aber ihr Einsatz geht mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko einher. Schließlich können sich während der Aerosolbildung infektiöse Tröpfchen ausbreiten.
Genau dieses Risiko soll durch die neu entwickelte Maske eliminiert werden. Als Vorlage diente eine Feuerwehrmaske, für die Herstellung wurde ein 3D-Drucker verwendet. Die Maske kann an CPAP- oder BIPAP-Maschinen angeschlossen werden. Anders als herkömmliche Masken hat das COVID-Modell zwei Verschlüsse – einen um die Nase und den Mund des Patienten und einen weiteren um das Gesicht. Patienten atmen durch einen Filter ein und aus, der Viruspartikel abfängt, bevor sie in die Luft gelangen.
„Es gibt unzählige CPAP- und BIPAP-Maschinen, die ungebraucht herumstehen, während alle Ressourcen invasiver Beatmung am Limit sind“, sagt Dr. Azad Mashari. Diese Maschinen könnten nun sinnvoll genutzt werden und medizinisches Personal vor Corona-Infektionen schützen.
Der Trial soll bis zu 50 COVID-19-Patienten umfassen, die in den Kliniken des LHSC behandelt werden. Auch an Patienten mit Asthma, COPD und Herzinsuffizienz soll die Spezialmaske getestet werden. Sie wird in Notaufnahmen verwendet, hat aber laut der Forscher auch Potenzial für den Einsatz auf Intensivstationen, Ambulanzen und beim Rettungstransport.
Bildquelle: Lawson Health Research Institute