In Japan berichten Mediziner von ersten Erfahrungen mit dem Virostatikum Favipiravir bei der Behandlung von COVID-19-Patienten. Dort ist das Medikament bereits gegen Influenza zugelassen. Ob Favipiravir auch bei COVID-19 eingesetzt werden könnte, ist bislang kaum untersucht.
Insgesamt wurden 2.158 COVID-19-Patienten zusätzlich zur üblichen Behandlung mit Favipiravir behandelt. 45,2 % der Patienten waren nur leicht, 43,9 % mittelschwer und 10,9 % schwer erkrankt. Letztere waren auf eine maschinelle Beatmung oder ECMO angewiesen.
Nach 14 Tagen Favipiravir-Behandlung kam es zu einer klinischen Verbesserung bei 87,8 % der leicht erkrankten Patienten, bei 84,5 % der mittelschwer erkrankten und 60,3 % der schwer erkrankten Personen. Von den leicht erkrankten starben in dem Zeitraum 5,1 %, die Mortalität bei mittelschwer erkrankten lag bei 12,7 % und 31,7 % bei schwer erkrankten.
Die Studie ist darauf ausgelegt, die Merkmale der mit dem Virostatikum behandelten Patienten zu erfassen, eine Vergleichsgruppe gibt es nicht. Da diese fehlt, lässt sich nicht feststellen, ob sich die Patienten auch ohne das Medikament erholt hätten oder ob Favipiravir Einfluss auf die Sterblichkeit hatte. Wie auch das Virostatikum Remdesivir könnte Favipiravir möglicherweise eher für den Einsatz bei leicht und mittelschwer erkrankten Patienten geeignet sein. Das müssen jetzt weitere Studien zeigen.
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