Forscher untersuchten über 3.000 Corona-Fälle und machten jene Orte ausfindig, an denen es zu Infektionsclustern kam. Neben den üblichen Verdächtigen wie Kliniken oder Pflegeheimen sind das auch Restaurants oder der Arbeitsplatz.
Seit kurzem liegt ein Bericht der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) vor, in dem es um Infektionscluster von SARS-CoV-2 in Japan geht. Insgesamt 3.184 Infektionsfälle, die zwischen 15. Januar und 4. April 2020 gemeldet wurden, untersuchten Hitoshi Oshitani und seine Kollegen von der Tohoku University in Sendai, Japan. Von den 3.184 laborbestätigten COVID-19-Fällen waren 309 Fälle importiert. Von lokalen Übertragungen gab es bei 61 % epidemiologische Verbindungen zu bereits bekannten Fällen. In der Studie nicht berücksichtigt wurden 712 Fälle auf einem Kreuzfahrtschiff sowie Fälle mit epidemiologischen Verbindungen zu sekundären Übertragungen.
Das Forscherteam identifizierte 61 Infektions-Cluster in Versorgungs- und Pflegeeinrichtungen. Außerdem fanden die Wissenschaftler 22 mögliche Erst-Infizierte für diese Cluster, von ihnen war die Hälfte (11/22) zwischen 20 und 39 Jahren alt und sowohl präsymptomatisch als auch asymptomatisch zum Zeitpunkt der Virusübertragung. Folgende Ursprungsorte machten sie für die COVID-19-Cluster aus:
Beim Großteil der Cluster (39/61; 64 %) waren 5–10 Fälle involviert. Ein großer Teil der 61 „Superspreader-Ereignisse“ trat in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auf. Auch das größte identifizierte Cluster umfasste >100 Fälle in einem Krankenhaus mit Nosokomialinfektionen und Infektionen des medizinischen Personals. Das größte Cluster außerhalb gesundheitlicher Einrichtungen mit >30 Personen war ein Konzert, bei dem Künstler, Publikum und Event-Personal infiziert waren.
Bei allen vermuteten Erstinfizierten beobachteten die Forscher, dass sie sogar dann das Virus zu übertrugen und Cluster zu erzeugten, wenn respiratorische Symptome wie Husten ausblieben.
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