Bei der konventionellen Therapie von Prostatakarzinomen, wie Androgenentzug, Chemotherapie oder Strahlentherapie, wird Stress in Krebszellen ausgelöst, der die Apoptose in Gang setzt. Die Krebszellen produzieren allerdings viele antiapoptotische Proteine, die wesentliche Elemente des Apoptosewegs blockieren. Dadurch kann es zum Therapieversagen und zur Tumorprogression kommen.
Wissenschaftler vom Universitätsklinikum Freiburg haben nun einen neuen Therapieansatz entwickelt, der zur gezielten Reduktion dieser Proteine und so zur Auslösung des Zelltodes in Prostatakrebszellen führt. Die Forscher entwickelten dafür ein Immuntoxin, das in Kombination mit dem BH3-Mimetikum ABT-737 den intrinsischen Apoptoseweg in Tumorzelllinien aktiviert.
Nach 48 Stunden konnte die Anzahl lebender Tumorzellen um bis zu 80 Prozent reduziert werden. Auch das Wachstum von Prostatatumoren konnte im Mausmodell deutlich verlangsamt werden, was in einer nahezu doppelten Überlebenszeit der Tiere resultierte. Zwar sind weitere Jahre der klinischen Forschung nötig, doch es handelt sich um den ersten Therapieansatz beim Prostatakarzinom, der tumorspezifisch auf Ebene der anti-apoptotischen Proteine wirkt.
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