Statistisch betrachtet steigern Alkoholkonsumenten ihr Risiko, an Krebs zu erkranken. Studien zur Verteilung von Krebserkrankungen in der Bevölkerung konnten zeigen, dass bereits ein täglicher Konsum von 5 bis 15 Gramm Alkohol das Brustkrebsrisiko deutlich erhöht.
Wie viel ist zu viel? Für einige alkoholbedingte Krebserkrankungen lässt sich ein Zusammenhang erst ab einer höheren Dosis Alkohol feststellen. Frauen sollten jedoch wissen: Für das Brustkrebsrisiko lässt sich kein Schwellenwert ausmachen. Jeden Tag ein Glas Wein ist demnach schon zu viel. Zu diesem Ergebnis kamen jüngst auch Forscher aus Boston, die Daten einer großen U.S.-amerikanischen Gesundheitsstudie auswerteten.
Die sogenannte Nurses’ Health Study erfasst seit Jahrzehnten den Gesundheitszustand von über 80.000 Krankenschwestern in den USA. Das ermöglicht es, die Risikofaktoren für einzelne Erkrankungen zu ermitteln. Anhand der Angaben der Frauen zu ihrem durchschnittlichen Alkoholkonsum konnten die Forscher nun das alkoholbedingte Risiko für Brustkrebs neu berechnen. Gegenüber Frauen, die auf Alkohol verzichten, ist das Brustkrebsrisiko bereits ab einem täglichen Konsum von 5 bis 15 Gramm Alkohol deutlich erhöht. Bei stärkerem Konsum steigt das Risiko weiter an. Die Ergebnisse bekräftigen, dass die deutschen Empfehlungen für den maximalen Konsum von zehn Gramm Alkohol am Tag für Frauen keineswegs zu niedrig angesetzt sind. Schon bei einem leichten Wein enthält ein Achtelliter etwas mehr als zehn Gramm Alkohol. Für das individuelle Risiko, tatsächlich an Brustkrebs zu erkranken, spielen neben dem Alkoholkonsum aber noch weitere Faktoren eine wichtige Rolle. Originalpublikation: Light to moderate intake of alcohol, drinking patterns, and risk of cancer: results from two prospective US cohort studies Yin Cao et al.; British Medical Journal, doi: 10.1136/bmj.h4238; 2015