Bis zu den Wechseljahren sind Frauen besser vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen geschützt als Männer. Dafür sorgt das Hormon Östrogen. Bei Menschen, die schon im Kindesalter eine Krebserkrankung durchgemacht haben, sieht das allerdings anders aus.
Denn den Krebs in so jungen Jahren zu besiegen, bleibt nicht ohne Konsequenzen für das weitere Leben. Neben dem erhöhten Risiko, erneut an einem Tumor zu erkranken, sind die Betroffenen auch fast fünf Mal anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als der Rest der Bevölkerung. Das macht sich besonders bei weiblichen Patienten bemerkbar – denn Chemo- und Strahlentherapien beeinträchtigen das Hormonsystem. Bei Frauen ist deshalb weniger des schützenden Östrogens vorhanden.
Mit den molekularen Mechanismen dahinter beschäftigt sich jetzt eine Studie des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Ärzte sollten den Zusammenhang von Krebs und Kardiologie im Blick behalten, um Patienten auch präventiv zu behandeln. „Werden solche Risikosignale frühzeitig erkannt, kann man sie heutzutage sehr gut behandeln, so dass es nicht zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen muss“, sagt Prof. Philipp Wild vom DZHK. „Bislang haben wir Menschen, die als Kind Krebs hatten, so behandelt wie Menschen ohne Krebs.“
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