Forscher haben einen neuen Zelltyp im Blut von Arthritis-Patienten gefunden, der einen Rheumaschub voraussehen lässt.
Rheumatoide Arthritis geht mit Schüben einher, bei denen sich die Beschwerden der Betroffenen plötzlich verschlechtern und über Wochen anhalten können. Forscher haben jetzt bestimmte Zelltypen im Blut von Patienten gefunden, die eine Woche vor einem Schub nachweisbar sind. Damit könnten Ärzte einen Schub voraussehen und rechtzeitig therapeutisch intervenieren.
Wie die Wissenschaftler im New England Journal of Medicine berichten, sammelten sie über 4 Jahre die Blutproben von 22 Patienten. In Proben, die ein bis zwei Wochen vor einem Schub genommen wurden, entdeckten sie RNA, die keinem bekannten Zelltyp zugeordnet werden konnten. Sie tauften den neuen Zelltyp PRIME (pre-inflammatory mesenchymal; präinflammatorische mesenchymale Zellen). Im Blut von Gesunden fanden sie den Zelltyp hingegen nicht.
Die Zellen haben eine gewisse Ähnlichkeit zu synovialen Fibroblasten, die man bereits in den Gelenken von Patienten gefunden hat. Die Forscher vermuten, dass die PRIME-Zellen Vorläufer von entzündungsfördenden Fibroblasten sind und von B-Zellen aktiviert werden. Da die Zellen bereits vor einem Schub nachweisbar sind, könnten Ärzte einen Schub voraussehen und entsprechend therapieren. Bis zu praktischen Anwendung ist es allerdings noch weit. Erst muss die Rolle des neu entdeckten Zelltyps genauer untersucht werden.
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