Mit dem Codewort „Maske 19“ soll es künftig möglich sein, in der Apotheke und bei Ärzten um Hilfe zu bitten, wenn man von häuslicher Gewalt betroffen ist.
Mit Beginn der Corona-Pandemie befürchteten Experten, dass es zu einer Zunahme von häuslicher Gewalt kommen könnte. Die Anzeichen mehren sich nun, dass diese Befürchtung eingetreten ist. So gingen zum Beispiel bereits im März deutlich mehr Anrufe beim Hilfetelefon „Nummer gegen Kummer“ ein.
Deshalb sollen Betroffene in Nordrhein-Westfalen künftig mit dem Codewort „Maske 19“ bei Apothekern, Ärzten und Friseuren um Hilfe bitten könnnen.
Ende Juni hatte der Landtag in Düsseldorf dazu einen Antrag der Regierungsfraktion verabschiedet. Somit erhielt die Regierung den Auftrag eine entsprechende Kampagne zu starten.
In anderen Ländern wird das Codewort bereits seit einiger Zeit verwendet, zum Beispiel in Spanien, Frankreich und den Niederlanden. In einigen dieser Länder war die Bevölkerung von einem tatsächlichen Lockdown betroffen. Apotheken waren aber auch während des Lockdowns geöffnet und boten sich somit als Anlaufstelle für derartige Notfälle an.
Der Lockdown hatte teilweise massive Auswirkungen auf die Zunahme von häuslicher Gewalt. So wurden in Frankreich bereits acht Tage nach der Ausgangssperre 32 Prozent mehr Einsätze zu häuslicher Gewalt gemeldet, heißt es in dem Antrag der Fraktion.
In den Nachbarländern können Apotheker bei Verwendung des Codeworts dann die Polizei verständigen.
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