Wie lässt sich in geschlossenen Räumen das Risiko minimieren, an COVID-19 zu erkranken? Die Antwort liefern diese Bilder.
Gießener Wissenschaftler haben die Ausbreitung von Aerosolen mithilfe der Methode der numerischen Strömungsmechanik untersucht. Diese Simulation haben sie mit einem Laserbeuger überprüft, der die Verteilung von Partikeln in einem flüssigen oder gasförmigen Medium misst. Simuliert wurde ein einmaliges Niesen an einem Standard-Büroarbeitsplatz mit einem Monitor, der das Strömungsverhalten beeinflusst.
Verteilung der Aerosolwolke ohne MaskeBildquelle: Technische Hochschule Mittelhessen
Die Simulation ohne Maske zeigt, dass die Aerosolwolke sich innerhalb einer Sekunde mehr als zweieinhalb Meter in Niesrichtung ausbreitet. Sie kann sich maximal bis zu acht Meter weit reichen.
Verteilung der Aerosolwolke mit Maske
Bildquelle: Technische Hochschule Mittelhessen
Baumwollmaske: Sie verhindert die Ausbreitung über eineinhalb Meter hinaus, reduziert die Ausbreitungsgeschwindigkeit und führt dazu, dass die Partikel schnell absinken. Sie ist ein effektiver Schutz, wenn man die üblichen Abstandsregeln einhält.FFP-Masken, die auch den Träger schützen und eine höhere Dichte besitzen, haben ebenfalls eine gute Wirkung. Durch den hohen Druck auf die Maske während des Niesens entweicht allerdings ein Teil der Aerosole nach oben.
Gesichtsvisiere (Face Shields) sind eine Alternative zu Masken. Sie lenken der Untersuchung zufolge das Aerosol vor allem nach unten und seitlich nach hinten ab. Bei einem Abstand von mehr als eineinhalb Metern bieten sie einen guten Schutz.
Die Kombi: Am besten schneidet die Kombination aus Gesichtsvisier und Baumwollmaske ab. Allerdings, so schränken die beiden Projektleiter ein, sei das die für den Träger anstrengendste Variante und über einen längeren Zeitraum niemandem zuzumuten.
Verteilung der Aerosolwolke ohne Maske mit Tischventilatorbetrieb
Als ungünstigstes Szenario erwies sich die in der warmen Jahreszeit beliebte Nutzung eines Tischventilators. Ohne den Schutz durch eine Maske und bei geschlossenem Fenster verbreitet sich die Aerosolwolke in wenigen Sekunden im ganzen Raum.
„Unbedingt empfehlenswert“ ist das Fazit der Studie von Dr. Henning Schneider und Dr. Keywan Sohrabi zum Tragen von Masken in geschlossenen Räumen. „Bereits einfachste Mund-Nasen-Bedeckungen und Face Shields bieten einen guten Basisschutz, wenn sich mehrere Personen in einem Raum aufhalten.“
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Technischen Hochschule Mittelhessen.
Bildquelle: Martin Sanchez, unsplash