Fast 15 % der Schwangeren in Deutschland leiden an Adipositas (BMI ≥ 30 kg/m2).1 Auf was sollte bei diesem zusätzlichen Risikofaktor in der Schwangerschaft geachtet werden? Wir haben einen Blick in die aktuelle S3-Leitlinie „Adipositas und Schwangerschaft“ geworfen!
Präeklampsie: Bei adipösen Schwangeren steigt das Risiko für Präeklampsie um den Faktor 3 bis 5. Die Leitlinie empfiehlt, diesen Schwangeren eine individuelle Risikokalkulation anzubieten und je nach Ergebnis eine Behandlung mit Acetylsalicylsäure in Betracht zu ziehen.1
Gestationsdiabetes: Das Risiko eines Gestationsdiabetes ist bei adipösen Schwangeren ebenfalls erhöht. Diesen Patientinnen sollte laut Leitlinie bereits im ersten Trimester eine Abklärung einer Glukosestoffwechselstörung empfohlen werden.1
Frühgeburten: Maternale Adipositas zählt nach wie vor zu den Hauptrisikofaktoren für Frühgeburten. Aus diesem Grund sollten adipöse Schwangere besonders engmaschig untersucht werden.1
Ultraschalluntersuchung: Das Vorhandensein von Fettgewebe im Bauchbereich kann zu einer Einschränkung der Bildqualität beim transabdominalen Ultraschall führen. In einer retrospektiven Kohortenstudie war eine vollständige Ultraschalluntersuchung nur bei 41 % der schwangeren Frauen mit einem BMI zwischen 35 und 39 kg/m2 möglich. Dadurch sinken ebenfalls die Entdeckungsraten fetaler Fehlbildungen durch Ultraschalluntersuchung im zweiten Trimester mit steigendem maternalem BMI erheblich. Bei adipösen Schwangeren (BMI ≥ 30 kg/m²) ist die Entdeckungsrate bis zu 20% niedriger als bei normalgewichtigen Schwangeren. Die betroffene Schwangere sollte darüber aufgeklärt werden. Außerdem sollten die Untersuchungen im besten Fall von einem sehr erfahrenen Untersucher mit Hilfe eines High-End-Gerätes mit verschiedenen Schallkopfoptionen durchgeführt werden.1
Generell sollte adipösen Schwangeren laut Leitlinie empfohlen werden, in der Schwangerschaft auf ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung zu achten.1 Und auch schon vor einer Schwangerschaft, also mit einem vorliegenden Kinderwunsch, sollten sich übergewichtige Patientinnen mit ihrem Gewicht auseinander setzen (Stichwort PCOS). Sprechen Sie Ihre Patientinnen an und klären Sie über die möglichen Therapieoptionen einer Adipositas auf!
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