Besitzer von Hunden mit Diabetes haben selbst ein erhöhtes Risiko, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Das zeigt eine neue Beobachtungsstudie. Die Forscher sehen hier eine Chance für den Menschen.
Ist der Lebensstil eines Menschen besonders ungesund, so kann man davon ausgehen, dass auch sein Hund kein besonders aktives Leben führt. Die Ergebnisse einer schwedischen Studie deuten aber darauf hin, dass dies für Hunde kein großes Problem darstellt. Ist die Situation jedoch umgekehrt, der Hund also erkrankt, scheint dies für den Menschen durchaus zu Problemen zu führen.
Für ihre Beobachtungsstudie analysierten die Wissenschaftler Versicherungs-Daten von 175.214 Hunde- und 89.944 Katzenbesitzern. Über sechs Jahre wurden die Daten zu diagnostizierten Diabetes-Erkrankungen sowohl der Menschen als auch ihrer Vierbeiner erhoben.
Hierbei zeigte sich, dass bei Katzen und ihren Besitzern kein Zusammenhang bei Diabetes-Diagnosen gefunden werden konnte. Frühere Studien konnten bereits zeigen, dass es bei Hunden und ihren Besitzern Gemeinsamkeiten im Lebensstil, Aktivität sowie der Ernährung gab und somit oft beide an gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht litten. Bei Katzen fehlte der Zusammenhang – vermutlich, da ihr Lebensstil weniger von ihren Besitzern abhängt.
Die aktuelle Erhebung zeigte jetzt: Im Vergleich zum Besitz eines Hundes ohne Diabetes war der Besitz eines Hundes mit Diabetes mit einem zu 38 % erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes assoziiert.
Dieses Ergebnis änderte sich auch nach einer Anpassung, bei der andere Risikofaktoren mit einbezogen wurden, nicht merklich. Hierbei berücksichtigten die Forscher persönliche und sozioökonomische Umstände der Hundebesitzer, wie Alter, Geschlecht, Wohnort, Familienstand, Bildungsniveau und Einkommen sowie Alter, Geschlecht und Rasse des Haustiers für ihre Anpassungen.
Das Risiko, an Diabetes zu erkranken, war auch bei Hunden mit einem Besitzer, der an Typ-2-Diabetes erkrankt war, um 28 % höher als bei Hunden mit einem Besitzer, der keinen Typ-2-Diabetes hatte. Dieser Effekt war jedoch nach der Berücksichtigung des Alters des Besitzers deutlich reduziert.
Die Studienautoren sehen in ihren Ergebnissen eine Chance, den Hund hier als eine Art Frühwarnsystem zu betrachten. So sollten Besitzer, bei deren Hunden ein Diabetes vom Tierarzt diagnostiziert wurde, besonders ihren Lebensstil hinterfragen. Auf diese Art könnten Hundebesitzer frühzeitig sensibilisiert werden und möglicherweise eigene Risikofaktoren reduzieren.
Zur Originalpublikation kommt ihr hier.
Bildquelle: Marco López, unsplash