Bei der Corona-Impfung beginnt Indonesien mit den Jüngeren. Um möglichst viele zu überzeugen, setzt man auf die Macht von Influencern – aber auch auf harte Strafen.
An erster Stelle kamen medizinische Mitarbeiter dran sowie Beamte und religiöse Führungspersonen. Direkt danach haben in Indonesien die 18- bis 59-Jährigen Vorrang bei der Impfung gegen COVID-19.
Der zum Einsatz kommende Impfstoff ist Coronavac des Pharmakonzerns Sinovac Biotech, der zu den umstrittenen Kandidaten gehört. Eine Impfung mit dem Vakzin soll die von der WHO vorgegebene Mindestwirksamkeit von 50 Prozent erfüllen. Doch die Angaben über die Wirksamkeit gehen Medienberichten zufolge weit auseinander. „In klinischen Tests unter Indonesiern zwischen 18 und 59 Jahren hatte sie eine Wirksamkeit von 65,3 Prozent“, wie die Tagesschau berichtet.
Für das Vorziehen der Jüngeren gibt es zwei Gründe. Zum einen soll dadurch die Wirtschaft schneller wieder in Schwung kommen. Zum anderen liegen für die Sicherheit und die Schutzwirkungsdauer des Impfstoffs bei älteren Menschen noch nicht genügend Daten vor. Wer einen Impftermin bekommt, wird via SMS kommuniziert. Dieser Termin sollte wahrgenommen werden, andernfalls hat man mit einer Geldstrafe in der Höhe von 6.000 Euro oder gar einem Jahr im Gefängnis zu rechnen, heißt es.
Um junge Menschen von der Impfung zu überzeugen, setzte die Regierung unter anderem auf den Einfluss von Influencern. Viele von ihnen wurden ausgewählt, um bei der ersten öffenltichen Impfung teilzunehmen.
Wie einige andere Corona-Impfstoffe kann auch Coronavac normal gekühlt werden. Das macht das Unterfangen zumindest etwas leichter planbar. Trotzdem: Mit 268 Millionen Einwohner belegt Indonesien weltweit den vierten Platz bei den am reichsten bevölkerten Ländern. In einem derart riesigen Land mit zehntausenden Inseln ist das Vorhaben ein Mammutprojekt. Innerhalb von 15 Monaten sollen nun 80 Millionen Impfungen stattfinden. Insgesamt plant die Regierung, 181,5 Millionen Menschen zu impfen und damit für eine Herdenimmunität zu sorgen.
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