Im Rahmen eines Forschungsverbundes untersucht ein internationales Expertenteam die Immunkardiologie genauer. Eines der Ziele des Teams ist die bessere und schonendere Abbildung von Entzündungen und Fibrosen nach einem Herzinfarkt.
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist an einem internationalen Forschungsnetzwerk beteiligt, dass das Zusammenspiel von Entzündung und Fibrose nach einem Herzinfarkt genauer untersucht. Damit soll ein Beitrag zu personalisierten Behandlungsansätzen geliefert werden.
„Der Forschungsverbund ,Immuno-Fib‘ möchte das Gebiet der Immunkardiologie vorantreiben und untersuchen, wie das körpereigene Immunsystem dazu beitragen kann, die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Herzerkrankungen zu verbessern“, so Prof. Frank Bengel, Direktor der MHH-Klinik für Nuklearmedizin.
Für einen guten Heilungsprozess nach einem Herzinfarkt sind sorgfältig regulierte Entzündungs- und Fibrosevorgänge entscheidend. Kommt es im geschädigten Herzgewebe jedoch zu einem Übermaß an Entzündungen oder zu einer zu einer Fibrose kann dies dazu führen, dass das Herz sich nach dem Infarkt ungünstig verändert und weniger leistungsfähig ist.
Folgende Schwerpunkte haben die Forscher sich gesetzt: Sie möchten das Zusammenspiel von Entzündungszellen und Fibroblasten besser durchschauen und unterschiedliche Gruppen von Fibroblasten im Herz identifizieren. Mit Hilfe der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) will das Team Entzündung und Fibrose nach einem Herzinfarkt besser und für die Patienten schonender abbilden.
Schließlich soll es in dem Netzwerk auch um verbesserte Behandlungen gehen. Die Wissenschaftler ziehen als eine mögliche Behandlung den Einsatz von CAR-T-Zellen in Betracht, die bislang eher in der Tumormedizin bekannt waren. Hierbei werden körpereigene Immunzellen in einem gentechnischen Verfahren so verändert, dass sie bestimmte schädliche Zellen erkennen und bekämpfen können – so auch ein Übermaß an Fibroblasten.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Medizinischen Hochschule Hannover.
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