Einige meiner Kunden beklagen sich, dass sie noch keine Berechtigungsscheine für ihre FFP2-Masken bekommen haben. Andere bekommen Scheine für ihre zweijährigen Kinder oder verstorbenen Partner. Da ist doch der Wurm drin.
Viele Kunden beklagen sich mittlerweile, dass sie immer noch keine Berechtigungsscheine für ihre Masken bekommen haben, obwohl sie einer Risikogruppe angehören. Das liegt daran, dass nicht jeder Berechtigte seine Scheine sofort bekommen hat. Damit möchte man natürlich vermeiden, dass wieder alle Menschen gleichzeitig die Apotheken stürmen. Wir erinnern uns ja noch an den Dezember, als vor manchen Apotheken unzählige Menschen standen, die irgendeiner Risikogruppe angehörten. Ich verstehe den Frust der Kunden, verstehe aber auch die Absicht dahinter.
Was nicht unbedingt alle verstehen, ist, dass Berechtigungsscheine auch an Menschen verschickt wurden, die keine Ahnung haben, warum sie diese überhaupt bekommen sollten, da sie doch gar keiner Risikogruppe angehören. Ebenso wundern sich einige Eltern, warum ihre kleinen Kinder ebenfalls Berechtigungsscheine erhalten haben. Soll der Zweijährige jetzt mit FFP2-Maske rumlaufen?
Manche Krankenkassen haben sogar Witwen oder Witwern Scheine für ihre verstorbenen Partner geschickt, was natürlich auch nicht unbedingt jeden glücklich gemacht hat. Irgendwie scheint da zumindest der Wurm drin zu sein.
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Es gibt aber auch Menschen, die meinen, jetzt so schlau sein zu müssen, ein bisschen Geld zu machen, indem sie ihre Masken auf ebay verticken. Shame on you!
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass es sich dabei um Menschen handelt, die so wenig Geld zum Leben haben, dass sie ihr Leben lieber riskieren und statt der sie schützenden Masken, die sich zu Geld machen lassen, lieber auf nicht so sehr schützende OP-Masken setzen. Ich weiß es nicht. Mein Gefühl sagt mir allerdings, dass eher ersteres zutrifft.
Es gibt aber auch Menschen, die finanziell besser dastehen und deshalb lieber die Berechtigungsscheine an diejenigen verschenken möchten, die sich vielleicht nicht unbedingt die ganzen Masken leisten können. Das ist löblich.
Auch wenn in dem Brief, der mit den Berechtigungsscheinen kommt, steht, dass man ihn bei der Abholung der Masken vorzeigen muss, kenne ich keinen, der sich die Briefe wirklich anguckt (Ihr könnt mich gerne eines Besseren belehren).
Bei uns gibt es sechs Masken im Tausch mit einem Berechtigungsschein und zwei Euro.
Wer seine Berechtigungsscheine also gerne verschenken möchte, kann das problemlos tun.
Das würde vielleicht sogar ein bisschen Licht in die dunkle Zeit bringen, in der wir uns gerade befinden. Jeder hat sein Päckchen zu tragen.
Seid lieb zueinander und tragt verdammt noch mal Masken. Über der Nase.
Bildquelle: Jessica Ruscello, unsplash