Den Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation zufolge ist SARS-CoV-2 wahrscheinlich von der Feldermaus über einen Zwischenwirt auf den Menschen übergegangen. Ein Laborunfall als Ursache sei hingegen „extrem unwahrscheinlich“.
Schon sehr früh vermuteten Experten, dass SARS-CoV-2 seinen Ursprung in der Fledermaus hatte. Gemeinsam mit chinesischen Experten untersuchte ein Team der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Stadt Wuhan in Zentralchina jetzt verschiedene Möglichkeiten, wie das Virus auf den Menschen übertragen worden sein könnte.
Die Wissenschaftler waren vier Wochen in China und besuchten in Wuhan mehrere Krankenhäuser, Institute, Labore und auch den Huanan-Markt, wo die ersten erfassten Infektionen mit dem Virus aufgetreten waren. Es gab aber in Wuhan auch Ansteckungen, die nicht mit diesem Markt in Zusammenhang gebracht werden konnten.
Der Leiter des Teams, Peter Ben Embarek, sagte nun vor Journalisten, der „wahrscheinlichste Weg“ der Übertragung sei von Fledermäusen ausgehend über ein anderes Tier als Zwischenwirt. Weitere Untersuchungen zum genauen Weg seien aber noch nötig.
Ein Laborunfall als Ursache sei nach Einschätzung der Experten „extrem unwahrscheinlich“. Ob das Virus auch über Tiefkühlprodukte verbreitet worden sein könnte, müsse hingegen noch genauer untersucht werden. Die Untersuchungen in Wuhan hätten das bestehende Bild vom Ausbruch der Pandemie nicht dramatisch verändert – es gebe aber jetzt ein besseres Verständnis von den Anfängen, so Embarek.
Bekannt ist, dass in Wuhan erste Infektionen mit dem neuen Virus im Dezember 2019 nachgewiesen wuden. Der Erreger kursierte dort aber höchstwahrscheinlich schon vorher.
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