Plötzlich mit einem Kinder-Notfall konfrontiert zu sein, ist nervenaufreibend. Wir haben den ultimativen Dosiskalkulator für euch.
„Wie viel Sufentanil bekommt ein 15 kg schweres Kind nochmal? Und was können wir für die Prämedikation nutzen? PONV-Prophylaxe, wie viel gibt es da?“
Gerade in Kliniken, in denen kindliche Patient:innen auf dem OP-Plan nicht an der Tagesordnung stehen, sorgt die Situation, dass statt eines Erwachsenen plötzlich ein Kind vor einem liegt für ordentlich Stress. Insbesondere wenn es sich um eine Notfallsituation handelt. Und auch bei kindlichen Notfällen außerhalb des Operationssaals, in der ZNA oder im Rettungsdienst, verlassen viele Kolleg:innen ihren Komfortbereich. Und das ist ganz verständlich: Unsicherheit schafft Stress. Fehlende Routine schafft Unsicherheit. Routine kann nicht entstehen, wenn man mit einer Situation nur wenige Mal im Jahr konfrontiert ist. Dazu kommt, dass die emotionale Ebene bei Kindern als Patient:innen nochmal deutlich heftiger ins Handwerk pfuscht.
Was kann man tun? Sich Hilfe holen! Doch was, wenn man selbst die gerufene Hilfe ist oder sie eine gewisse Zeit benötigt, bis sie da ist? Dann kann es sinnvoll sein, Hilfsmittel zu Verwenden. Überhaupt ist es immer sinnvoll, Hilfsmittel zu verwenden. Was in der Anästhesie bei Kindern im Allgemeinen und bei kindlichen Notfällen im Besondern für viel Unsicherheit sorgt sind Normalwerte der Vitalparameter oder Dosierungen für Medikamente. Die entsprechenden Zahlen für Erwachsene hat man in der Regel im Kopf (oder in seinem Nachschlagewerk dabei). Aber wie ist es bei Kindern? Können wir das alles wissen? Nein. Müssen wir das alles wissen? Nein. Wir müssen nur trotzdem entsprechend vorbereitet sein.
Um etwas Stress aus der Narkose oder dem Notfall beim Kind zu nehmen, kommt hier der ultimative dasFOAM-Kinderanästhesie und -notfallmedizin-Dosis-Kalkulator in Form eines sehr schmückenden Excel-Sheets: Es ist ein einfaches Werkzeug, das als übersichtliche Layout-Vorlage für einen hauseigenen Standard genutzt werden kann, wenn man dort seine Dosierungsempfehlungen hinterlegt. Es müssen dann lediglich Alter und Gewicht eingegeben werden und schon werden einem Normwerte und Dosierungen anhand der hinterlegten Dosierungsempfehlung ausgerechnet. Vor der Narkose ausgedruckt (am besten farbig wegen der DIVI-Farbcodierung) und auf den Narkosewagen gelegt, hat man alle Dosierungen und Größen sofort griffbereit. Für ungeplante Situationen kann man die Tabelle entweder in Excel auf dem Smartphone öffnen oder z.B. in 2-kg-Schritten ausdrucken und zum Notfallequipment legen. Im Fall der Fälle muss das nur das Blatt mit dem korrekten Alter bzw. Gewicht rausgenommen werden und wieder hat man alle Größen und Dosierungen parat.
Die Darstellung des eingebetteten Kalkulators funktioniert nicht bei allen einwandfrei. Hier gibt es das Excel-Sheet als Formatvorlage zum Download.
Dieser Artikel ist zuerst hier bei dasfoam.org erschienen.
An dieser Stelle noch einmal der sehr deutliche Hinweis: Dies ist KEIN Medizinprodukt! Die als Default hinterlegten Dosierungen sind zwar nach bestem Wissen und Gewissen gewählt, sind aber vom Anwender zwingend vor jeder Verwendung zur überprüfen und ggf. anzupassen! DasFOAM übernimmt – wie immer – keinerlei Gewähr für medizinische Empfehlungen, jegliche Therapieentscheidung inklusive der Verantwortung dafür liegt immer allein beim Anwender. Wir stellen hier lediglich eine für den individuellen Bedarf anpassbare Layout-Vorlage zur Verfügung, aus der nach sorgfältiger individueller Prüfung und Anpassung für den eigenen Bereich ein wertvolles Werkzeug zur sichereren Versorgung von Kindern entstehen kann. Die Haftung ist ausgeschlossen.
Wie immer gilt: Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit und die genannten Empfehlungen sind ohne Gewähr. Die Verantwortung liegt bei den Behandelnden. Der Text stellt die Position des Autors dar und nicht unbedingt die etablierte Meinung und/oder Meinung von dasFOAM.
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