Momentan haben einige Menschen mehr Zeit als sonst oder fühlen sich einsam. Eine Konsequenz: Die Nachfrage nach Haustieren ist stark gestiegen.
Deutschlandweit haben die erforderlichen Maßnahmen der Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie zu einer verstärkten Nachfrage nach Haustieren geführt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) weist jetzt darauf hin, dass Haustierhaltung mit einer großen Verantwortung verbunden ist.
Nach den Hamsterkäufen vor einem Jahr beobachtet der Tierhandel nun eine verstärkte Nachfrage nach dem gleichnamigen Geschöpf und anderen Haustieren. Ob Hund oder Katze, Nagetier oder Goldfisch, der Handel kann die Nachfrage kaum bedienen. Deshalb hofft Tierärztin Dr. Esther Sander vom BVL, dass sich die neuen Tierhalter der Verantwortung für ihre neuen tierischen Gefährten bewusst sind.
Denn diese endet nicht am Futternapf. Die Expertin für Tierarzneimittel weist darauf hin, dass die neuen Halter auch die medizinische Versorgung ihrer Tiere im Auge haben sollten. Dazu gehört bei Hund und Katze, dass sie regelmäßig geimpft, entwurmt und klinisch durchgecheckt werden. „Den Gang zum Tierarzt sollte niemand scheuen, der sich gerade einen vierbeinigen Nachwuchs zugelegt hat“, so Sander. „Dort kann festgestellt werden, ob das Tier gut entwickelt und gesund ist, oder ob eine medizinische Behandlung notwendig ist.“
Der Tierarzt kann zudem beurteilen, ob und wann ein Zecken-Schutz notwendig wird. Zecken sind nicht nur lästig, sondern können beim Blutsaugen auch verschiedene Krankheitserreger auf unsere Haustiere übertragen. Die Auwald-Zecke, welche sich zurzeit in Deutschland ausbreitet, sucht schon bei Temperaturen um die vier Grad aktiv nach Wirten, die sie befallen kann.
Bei der Behandlung ist jedoch Vorsicht geboten: Nicht alle Tiere vertragen die gleichen Medikamente. Einige Anti-Zecken-Mittel, die für Hunde allgemein gut verträglich sind, können bei Katzen schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Daher sollten nur Tierarzneimittel eingesetzt werden, die für die Anwendung bei der Tierart auch zugelassen sind. „Nur für diese Tiere wurde im Rahmen der Zulassung die Wirksamkeit und Verträglichkeit geprüft“, erklärt Sander.
Aber nicht nur die neuen Hunde- und Katzenhalter sollten ihre Schützlinge dem Tierarzt vorstellen. Medizinische Betreuung verlangen selbstverständlich auch alle anderen Haustiere mit Anzeichen einer Erkrankung. Seinem tierischen Liebling auch in Zeiten der Pandemie die notwendige medizinische Versorgung zukommen zu lassen, sollte sich von selbst verstehen.
Tierärzte in Deutschland gehören zu den systemrelevanten Berufen und sind auch jetzt für Halter und Haustier da. „Die Sicherheit der von ihnen verwendeten Tierarzneimittel wird, trotz Pandemie, in gewohnter Art und Weise mit hoher Qualität überwacht“, so Sander, die mit ihren Kolleginnen und Kollegen am BVL für die Überwachung der Tierarzneimittelsicherheit nach der Zulassung zuständig ist. Auch Meldungen zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen werden selbstverständlich weiterhin entgegengenommen und analysiert, um die Arzneimittelsicherheit zu gewährleisten.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung des Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Bildquelle: sarandy westfall, unsplash