SARS-COV-2 hat eine Vorliebe für Menschen mit Blutgruppe A. So könnte man zumindest die Ergebnisse einer aktuellen Laborstudie aus den USA deuten.
Für ihre Studie haben die Forscher im Labor untersucht, wie das Virus auf Blut- und Atemwegszellen von Menschen mit den Blutgruppen A, B oder 0 reagiert. Dazu isolierten die Forscher zunächst die Rezeptorbindungsdomäne (RBD) des Virus und ließen es auf verschiedene Antigene treffen, die sich auf Erythrozyten und auf Atemwegszellen von Menschen der Blutgruppen A, B und 0 befinden.
Wie sich herausstellte, dockte die RBD des Virus dabei im Vergleich besser an die A-Antigene von Atemwegszellen an. Antigene vom Typ A finden sich bei Menschen mit der Blutgruppe A.
Im letzten Jahr erschienen mehrere Untersuchungen aus denen hervorgeht, dass Menschen mit der Blutgruppe A eher einen schweren COVID-19-Verlauf erleiden als etwa Menschen mit Blutgruppe 0. Die Laborstudie könnte dafür eine Erklärung liefern.
Allerdings ist an dieser Stelle Vorsicht geboten: „Diese Assoziationen, die dort gefunden werden, sind statistischer Natur“, warnt Epidemiologe Jürgen May vom Bernhard-Nocht-Institut. „Wir finden also, dass zum Beispiel eine bestimmte Blutgruppe häufiger als andere Blutgruppen gepaart ist mit einem schweren Verlauf einer bestimmten Infektion. Das ist aber noch nicht der Beweis dafür, dass es einen kausalen Zusammenhang gibt.“
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