Wann und wie kann Achondroplasie erkannt werden? Der Zeitpunkt und die Methode der Diagnostik können variieren. Entweder erfolgt die Diagnose postnatal, nach der Geburt, oder pränatal, noch im Mutterleib.1
In den meisten Fällen erfolgt die Diagnose der Achondroplasie kurz nach der Geburt anhand des klinischen Erscheinungsbilds und radiologischer Befunde.1 Allerdings treten nicht alle Charakteristika bei allen Kindern mit Achondroplasie auf. Die häufigsten Anzeichen bei Neugeborenen und Kleinkindern sind:1
Achondroplasie wird autosomal-dominant vererbt: Die Hälfte der Nachkommen bildet diese Form der Kleinwüchsigkeit aus, wenn ein Elternteil betroffen ist.2 Bei rund 80 % ist allerdings eine Spontanmutation der Auslöser – keines der Elternteile hat Kleinwuchs.2 Bestätigt wird Achondroplasie schließlich durch eine molekulargenetische Untersuchung des Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptors 3 (FGFR3).3 In fast 90 % der Fälle wird an Position 380 des Rezeptors anstelle von Arginin die Aminosäure Glycin eingebaut. Die dadurch ausgelöste Daueraktivierung von FGFR3 beeinträchtigt den geregelten Umbau von Knorpelsubstanz in Knochenmasse (enchondrale Ossifikation).4, 5 Verschiedene Forschungsansätze beschäftigen sich mit dem sogenannten Pathomechanismus, d. h. dem Ablauf eines Krankheitsvorganges, und untersuchen, wie und wo die Regulation der Knorpel- und Knochenbildung positiv beeinflusst werden kann.5
Nicht-invasive Methoden zur vorgeburtlichen Diagnose (Pränataldiagnostik)
Molekulargenetische Tests können auch schon vor der Geburt zur Abklärung einer Verdachtsdiagnose eingesetzt werden.4 Hier erfolgt die Untersuchung mit zellfreier fetaler DNA. Diese zirkuliert im Blut der Mutter, was eine nicht-invasive Entnahme der Probe ermöglicht. Das Labor untersucht diese – genau wie Proben, die nach der Geburt genommen werden – auf eine Mutation des FGFR3.4, 6
Ein Verdacht auf Achondroplasie entsteht durch typische, im Ultraschall (Sonographie) sichtbare Anzeichen. Allerdings lassen sich diese erst zu Beginn des dritten Trimesters erkennen. Und selbst dann werden Fälle übersehen.7 Potenzielle Charakteristika sind:7
Quelle: Sonoworld (verfügbar unter https://sonoworld.com/Client/Fetus/html/chapter-09/skeleton.html; zuletzt aufgerufen am 22. März 2021.)
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Referenzen:
EU-ACH-00020, März 2021