In Deutschland ist die neue Corona-Variante B.1.525 aufgetaucht. Das Besondere: Sie vereint Merkmale der britischen, brasilianischen und südafrikanischen Variante.
Die Variante B.1.525 enthält, anders als die B.1.1.7-Variante aus England, auch die E484K-Mutation. Diese findet man bei den Varianten, die zuerst in Südafrika und Brasilien aufgetaucht sind. Die E484K-Mutation betrifft die rezeptorbindende Domäne (RBD) des Spikeproteins und ermöglicht eine Immunevasion des Virus. Antikörper, die gegen andere Virusvarianten gebildet wurden, sind gegen die E484K-Mutation weniger wirksam. Die E484K-Mutation scheint Reinfektionen mit SARS-CoV-2 zu ermöglichen.
Gleichzeitig trägt B.1.525 nicht die N501Y-Mutation, die sowohl bei der britischen als auch bei der südafrikanischen und brasilianischen Varianten auftauchen. Stattdessen ist eine neue Mutation hinzugekommen: Die F888L-Mutation. Dabei handelt es sich um eine Substitution von Phenylalanin (F) durch Leucin (L) in der S2-Domäne des Spike-Proteins. Welche funktionellen Auswirkungen diese Mutation hat, ist noch unklar.
Die Behörde Public Health England (PHE) führt die Variante derzeit unter der Bezeichnung VUI-202102/03 auf – also einer „Variant of Interest“. Möglicherweise bekommt sie auch bald den Status der „Variant of Concern“ (VOC). In Deutschland ist die Mutante noch sehr selten. Laut RKI lag der Anteil von B.1.525 zwischen dem 18. Januar und 21. Februar zwischen 0,1 und 0,5 Prozent.
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