Dass Patientinnen mit bestehenden Herzerkrankungen ein erhöhtes Risiko für kardiale Komplikationen während einer Schwangerschaft haben, ist bekannt. Nicht untersucht wurde bisher, wie es sich auf die Gesundheit von Mutter und Kind auswirkt, wenn die Betroffenen zusätzlich auch adipös sind.
Eine kanadische Studie mit rund 600 Frauen (unter-, normal- und übergewichtig sowie adipös) kommt jetzt zu dem Schluss, dass eine Kombination der Krankheitsbilder gefährliche Komplikationen mit sich bringen kann. Als solche Ereignisse wurden plötzlicher Herztod, Herzstillstand, Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt, Schlaganfall, Aortendissektion, Throboembolien, Präeklampsien und postpartale Blutungen definiert. Die Studienautoren berechneten für jede Teilnehmerin einen Risikowert, der auf dem CARPREG-Score (Canadian Cardiac Disease in Pregnancy Study) basiert.
Insgesamt traten bei übergewichtigen und adipösen Teilnehmerinnen im Vergleich zu normalgewichtigen Schwangeren häufiger Komplikationen auf (23 % vs 14 %). Laut der Autoren sei ein Großteil dieser Komplikationen auf eine Zunahme der Herzinsuffizienz zurückzuführen. Die meisten der Ereignisse traten nach Geburt auf (47 %), bei adipösen Frauen kam es häufiger zu Präeklampsien. Die Autoren verweisen auf die große Bedeutung der vorgeburtlichen Aufklärung und empfehlen, Risikopatientinnen schon während der Schwangerschaftsplanung auf eine eventuell nötige Gewichtsreduktion hinzuweisen.
Hier könnt ihr die Studie im Detail nachlesen.
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