Bestimmte Plastikbestandteile sind offenbar mit einem erhöhten Risiko für postpartale Depression verbunden. Auslöser sind endokrine Disruptoren, wie beispielsweise Bisphenol und Phthalat, die in vielen Plastikprodukten enthalten sind. Im Rahmen einer aktuellen US-Studie untersuchten die Forscher den Anteil von Bisphenolen und Phthalaten in Urinproben und die Sexualhormone in Blutproben von insgesamt 139 Frauen. Die Stimmungslage der Mütter wurde vier Monate nach der Geburt anhand der Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS) bestimmt.
„Wir haben festgestellt, dass Kontakt mit Phthalaten mit einem geringeren Progesteronlevel während der Schwangerschaft und einer höheren Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer postpartalen Depression assoziiert ist“, fasst Melanie Jacobson vom NYU Langone Medical Center in New York die Ergebnisse der Studie zusammen. Diese Erkenntnisse seien vor allem deshalb wichtig, weil Phthalate so geläufig sind, dass sie sich in den Körpern nahezu aller Schwangeren in den USA nachweisen lassen. Um eine postpartale Depression zu verhindern, könnte es daher auch wichtig sein, schwangere Frauen bestimmten Stoffen möglichst wenig auszusetzen.
Die Studienergebnisse seien allerdings mit Vorsicht zu interpretieren: Neben der geringen Probandenzahl handle es sich um die erste Studie dieser Art, so die Autoren. Zur Studie kommt ihr hier und über den Link weiter oben im Text.
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