Stark übergewichtige Patienten mit einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) haben eine deutlich erhöhte Mitochondrien-Aktivität in der Leber. Mit dem weiteren Fortschreiten zur Fettleberentzündung (NASH) nimmt der oxidative Stress aber zu.
Zunehmend werden Fettleber-Erkrankungen weniger durch übermäßigen Alkoholkonsum, sondern Übergewicht und Typ-2-Diabetes verursacht. Diese nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen (NAFLD) stellen in den USA mittlerweile die häufigste Ursache von Leberzirrhose und Leberkrebs dar. In einer Studie von Wissenschaftlern des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) wurde die Funktion der Mitochondrien in der Leber von Gesunden und Patienten direkt untersucht. Die Forscher entdeckten, dass stark übergewichtige Patienten mit NAFLD eine deutlich erhöhte Aktivität der Mitochondrien in der Leber aufweisen. Mit dem weiteren Fortschreiten zur Fettleberentzündung (NASH) nehmen die Leistung der Mitochondrien dann ab und der oxidative Stress aber zu. „In frühen Stadien des Übergewichtes verbrennt die Leber zuerst vermehrt überschüssiges Fett, wird dadurch aber überlastet und die Erkrankung kann fortschreiten. Diese Erkenntnisse werden neue Ansätze zur Vorbeugung und Behandlung nicht-alkoholischer Fettlebererkrankungen bieten“, erläutert Prof. Michael Roden, Direktor der Univ. Klinik für Endokrinologie und Diabetologie und Vorstand des DDZ. Originalpublikation: Adaptation of Hepatic Mitochondrial Function in Humans with Non-Alcoholic Fatty Liver Is Lost in Steatohepatitis Michael Roden et al.; Cell Metabolism, doi: 10.1016/j.cmet.2015.04.004; 2015