Eine Geburt ist, gerade in Corona-Zeiten, oft mit Ängsten und Unsicherheit verbunden. Entwickler einer App wollen mit Übungen sowie Kontakt zwischen Hebammen, Schwangeren und Angehörigen gegensteuern.
Ein guter Kontakt zwischen allen Beteiligten ist das A und O einer reibungslosen, selbstbestimmten Geburt. Aber gerade in Zeiten von Corona mit Abstandsregeln und Kontakteinschränkungen kann sich der vertrauensvolle Austausch als schwierig erweisen. Forschende der Jacobs University Bremen haben nun eine App entwickelt, die die Kommunikation in der Geburtshilfe verbessern will. Sie wendet sich an werdende Mütter, ihre Angehörigen und das medizinische Personal – insbesondere auch an Hebammen.
Über eine dreiviertel Million Geburten wurden im vergangenen Jahr in Deutschland von Hebammen betreut. Sie tragen zur Sicherheit von Schwangeren, Gebärenden, jungen Müttern und Neugeborenen bei. Eine möglichst enge Betreuung zwischen Hebammen und Gebärenden ist elementar, um eine sichere Geburt zu gewährleisten. Jedoch ist eine Eins-zu-eins-Betreuung zwischen Hebamme und Gebärenden derzeit nur in einem von sechs Fällen möglich. Dies kann zu Verunsicherungen und Ängsten führen.
Hier können Kommunikationstrainings Abhilfe leisten. Sie tragen dazu bei, Missverständnisse und Unsicherheiten zu minimieren und sorgen für eine bessere Geburt. Das zeigt eine wissenschaftliche Arbeit von Dr. Sonia Lippke, Professorin für Gesundheitspsychologie an der Jacobs University, die kürzlich im International Journal of Environmental Research and Public Health veröffentlicht wurde. Trainings sollten wiederholt und für alle angeboten werden, also auch für HebammenschülerInnen und -Studierende, GeburtspflegerInnen, Pflegekräfte, für das medizinische Personal genauso wie für Schwangere, Gebärende und ihre Partner.
Die TeamBaby-App, so der Name der Anwendung, bietet solch ein Training kostenfrei an. Ihr Ziel ist es, durch kurze und interaktive Übungen neue Kommunikationskompetenzen zu vermitteln und bereits bestehende zu optimieren. Sie ist kostenfrei nutzbar und Teil eines Forschungsprojektes. Deshalb muss vor ihrer Nutzung ein kurzer Fragebogen beantwortet werden.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der Jacobs University Bremen. Die Studie haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Fé Ngô, Unsplash