Erst Astra, dann Biontech – diesen Impf-Mix erhielten bereits viele unter 60-Jährige. Jetzt liegen erstmals Wirksamkeitsdaten für das heterologe Impfschema vor. Und die können sich sehen lassen.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) momentan den heterologen Booster bei all jenen Menschen, die eine Erstimpfung mit Vaxzevria (AstraZeneca) erhalten haben und die jünger als 60 Jahre sind. Nachdem letzte Woche schon bekannt wurde, dass bei der heterologen Booster-Impfung mit spürbar mehr Nebenwirkungen zu rechnen ist, wartete man gespannt auf erste Daten zur Immunogenität des Impfmix. Jetzt sind erste Vorabergebnisse einer spanische Studie erschienen.
Bislang wurden die Ergebnisse der CombiVacS-Studie zwar erst in einer Pressemitteilung veröffentlicht, doch die kann sich sehen lassen: Die Kombination der beiden Impfstoffe von AstraZeneca und Biontech scheint effektiv zu wirken – womöglich sogar besser als zwei Dosen von Vaxzevria (AstraZeneca) allein.
Forscher des Gesundheitsinstituts Carlos III in Madrid hatten dazu knapp 670 Probanden im Alter von 18 bis 59 Jahren rekrutiert, die vor mindestens 8 Wochen mit einer Dosis Vaxzevria geimpft worden waren. Rund 440 dieser Personen erhielten als zweite Dosis Comirnaty (Biontech), der Rest diente als Kontrollgruppe und erhielt im Untersuchungszeitraum keine zweite Impfung.
Anders als in der Com-COV-Studie (wir berichteten) haben die spanischen Forscher keine stark gehäuften Nebenwirkungen beim heterologen Impfschema gesehen, allerdings sind die Daten dazu schwer zu interpretieren, weil es keine Vergleichsgruppe gibt, die zweimal Vaxzevria bekommen hat. Über schwere UAW berichteten nur 1,7 % der Teilnehmer, darunter Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und allgemeines Unwohlsein. Leichtere bis moderate UAW scheinen gemäß Pressemeldung weit häufiger gewesen zu sein, so wird von allgemeiner Malaise bei 41 % und von Schüttelfrost bei 25 % gesprochen. Das ist die Größenordnung der Com-CoV-Studie.
Doch jetzt zur Immunogenität: Was Tierstudien schon vermuten ließen, scheint sich in dieser Studie zu bestätigen. Das heterologe Impfschema „erst Vektor, dann mRNA“ ist offenbar hoch effektiv: Die Menge der neutralisierenden Antikörper nach Erhalt von Comirnaty stieg auf das 7-fache an. Im Gegensatz dazu hatten Phase-3-Studien gezeigt, dass die zweite Dosis Vaxzevria die Menge der Antikörper nur um das 3-fache erhöht. Allerdings haben die spanischen Forscher das in der jetzigen Studie nicht direkt verglichen. Ob die Kombination tatsächlich besser ist, lässt sich anhand der spanischen Daten daher noch nicht sagen – dass das Impfschema effektiv wirkt, aber immerhin schon.
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