Psychiatrische Erkrankungen wirken sich oft auch auf die Sexualität der Betroffenen aus. Eine große Metaanalyse stellt nun einen Zusammenhang zwischen erektiler Dysfunktion und Angststörungen her.
Angststörungen gehen oft mit erektiler Dysfunktion (ED) einher. Das halten die Autoren einer Metaanalyse fest. Ziel der großangelegten Review war, die Prävalenz und den Schweregrad von ED in der männlichen Bevölkerung mit Angststörungen zu analysieren. Dazu wählten die Wissenschaftler anhand von Datenbankrecherchen 12 Studien aus insgesamt über 1.200 Artikeln zum Thema aus.
Inklusionskriterien waren die Untersuchung erwachsener Männer, eine durch einen qualifizierten Psychiater dokumentierte Angststörung sowie die Verwendung eines validierten Tools zur Diagnose von ED, wie der International Index of Erectile Function (IIEF). Als untersuchte Angsterkrankungen wurden posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD), Zwangsstörungen, soziale Phobien/soziale Angststörungen und Panikstörungen erfasst.
Die mediane Prävalenz (IQR) für ED lag in der untersuchten Patientegruppe bei 20,0 % (5,1–41,2 %). Der mediane IIEF lag bei 17,62 % (13,88–20,88 %). Die Studienautoren halten fest, dass die Ergebnisse eine hohe Prävalenz von ED bei Angststörungen nahelegen, die Arbeit aber auch Grenzen aufweist. Die untersuchten Studien seien zu heterogen, um sie gut vergleichen zu können und generell brauche es schlicht mehr Forschung auf diesem Feld, so die Wissenschaftler. Grundsätzlich sei aber festzuhalten, dass ED erhebliche Einflüsse auf die Lebensqualität von Patienten haben kann und psychiatrische Erkrankungen oft mit sexuellen Problemen einhergehen – sei es durch die Krankheit selbst oder durch eine entsprechende Medikation.
Hier könnt ihr die Studie im Detail lesen.
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