Unglaublich spannend, was alles so in der Forschung passiert: Von der Erlangung des Augenlichts bis hin zur Beseitigung von Erbkrankheiten. Meine Top 3.
In der Medizin hat sich wieder einiges getan, was für uns Nerds von Interesse ist. Die Neuigkeiten, die ich am spannendsten finde, habe ich für euch in drei Happen zusammengefasst. Und los geht's.
Kürzlich erzielte Fortschritte in der optogenetischen Gentherapie konnten bei einem erblindeten Patienten mit Retinitis pigmentosa dazu beitragen, einen Teil der Sehkraft wiederherzustellen.
Das Forscherteam bediente sich dabei an einer Technik, die bereits seit fast 20 Jahren existiert, für die bisher jedoch kein klinischer Nutzen nachgewiesen werden konnte. Bei der Optogenetik werden die Zellen so verändert, dass sie lichtempfindliche Proteine, die Channelrhodopsine, produzieren, um diese in die Ganglienzellen der Netzhaut einzubringen.
Für den Erfolg wurde das Gen ChrimsonR, welches für Channelrhodopsin kodiert, in die Netzhaut eingebracht. Das Protein empfängt nur bernsteinfarbenes Licht. Der Patient erhielt zusätzlich eine Brille, die mit einer Kamera ausgestattet war, die visuelle Bilder erfasst und in bernsteinfarbenen Lichtwellenlängen auf die Netzhaut projiziert.
Erfahrt hier mehr über die Gentherapie und die spezielle Brille. Zur Orginalpublikation geht es hier entlang.
Forscher stellen vor, wie Künstliche Intelligenz (KI) zu einer präzisen und individuellen Behandlung einer Parkinson-Erkrankung beitragen kann. Ermöglicht wird dies über digitiale Biomarker.
Die digitalen Biomarker sind Sensoren, die den Gang der PatientInnen überwachen. Diese wurden dazu an den Schuhen befestigt und übermitteln drahtlos ihre Aufzeichnungen an ein Tablet. Zusätzlich wurden digitale Biomarker zur Aufzeichnung der Stimme und der Gesichtsbewegung per Telefon und Video eingesetzt. Die Auswertung der gesammelten Studiendaten erfolgt dann per KI. Dies soll Auskunft darüber geben, ob man anhand digitaler Biomarker verschiedene Krankheitsverläufe prognostizieren und unterscheiden kann.
Bei einem klinischen Einsatz könnten Mediziner präziser und individueller mit den Ansprüchen der Patienten umgehen. Mehr erfahrt ihr hier.
CRISPR/Cas9 ermöglicht nicht nur die Korrektur von Erbfehlern, sondern verändert auch das Genom, das an alle folgenden Generationen weitergegeben wird. Dieser Ansatz wird aus ethischer Sicht tabuisiert.
Forscherteams konnten bereits in Studien erfolgreich Erbkrankheiten und Gendefekte in Tiermodellen und menschlichen Stammzellen heilen. Wenn so eine Gentherapie im klinischen Bereich eingesetzt wird, repariert sie nur die Körperzellen der Betroffenen. Die Veranlagung für die Erbkrankheit kann jedoch an die Nachkommen weitergegeben werden. Erst durch den Eingriff in Keimzellen werden Erbkrankheiten an der Basis beseitigt, um kommende Generationen davor zu bewahren. Aber welche Eingriffe in das menschliche Erbgut sind ethisch vertretbar und welche nicht? Der Biophysiker He Jiankui ist laut öffentlicher Meinung einen Schritt zu weit gegangen, Näheres seht ihr in dem Video:
Mehr dazu findet ihr hier.
Bildquelle: Dylan Ramsey, unsplash