Aktive Krebserkrankungen tragen zu einem erhöhten Sterberisiko durch COVID-19 bei. Aber: Forscher geben Entwarnung im Hinblick auf Krebstherapien.
Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass hospitalisierte Patienten mit aktiven Krebserkrankungen ein höheres Risiko haben, an COVID-19 zu versterben als Patienten, die in der Vergangenheit an Krebs erkrankt waren oder krebsfrei sind. Die Studienergebnisse wurden in CANCER veröffentlicht. Sie deuten auch darauf hin, dass Patienten mit aktiven Blutkrebserkrankungen dem höchsten Risiko ausgesetzt sind, an einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu sterben.
Die Wissenschaftler analysierten die Patienten-Datenbank des Langone Medical Centers (New York University). Darin erfasst sind 4.184 Personen, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Unter diesen Patienten waren 233 Patienten mit einer aktiven Krebserkrankung. Insgesamt verstarben diese Personen häufiger an COVID-19 (34,3 %) als solche mit einer überwundenen Krebserkrankung (27,6 %) oder ohne jegliche Karzinome (20 %). Krebserkrankungen, die das Blut betreffen, gingen mit dem höchsten festgestellten Risiko einher. Die Anwendung von Therapien, darunter Chemo-, Immun- und systemische Krebstherapien, innerhalb von bis zu drei Monaten vor der Hospitalisierung war nicht mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden. Den Studienergebnissen zufolge bestand hier auch zwischen den einzelnen Krebstherapien kein Unterschied.
„Auffallend war […], dass unter den hospitalisierten Patienten mit aktiven Krebserkrankungen und COVID-19 eine vorangegangene Krebstherapie nicht mit einem schlechteren Outcome assoziiert war“, so Dr. Daniel Becker, Erstautor der Studie. „Menschen mit aktiven Krebserkrankungen sollten sich gegen COVID-19 schützen, auch durch Impfungen, aber müssen keine Krebstherapie scheuen.“
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung. Die Studie haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: National Cancer Institute, unsplash