CORONA-KLARTEXT | Wie hoch ist die Gefahr einer Myokarditis für Jugendliche in puncto Corona-Impfung? Welche Rolle spielt Luftfeuchtigkeit für die Überlebensfähigkeit von SARS-CoV-2? Ärzte stellen Fragen. Die Antworten lest ihr hier.
In der dritten digitalen Sprechstunde von DocCheck ging es um Themen rund um die Corona-Impfung, Immunität und Mutanten. Eine Stunde lang beantwortete unser Experte Dr. med. Ulrich Enzel eure Fragen.
Da die Immunabwehr gegen COVID-19 sehr wahrscheinlich zentral durch spezifische CD-8-T-Zellen vermittelt wird, sind solche Antikörper-Untersuchungen von nur eingeschränkter Aussagekraft und sollten nach meiner persönlichen Meinung, da sie nur zu unbegründeter Verunsicherung beitragen können, nicht durchgeführt werden. Wir sollten gemeinsam auch bei COVID-19 gegen die „Serologie-Gläubigkeit“ ankämpfen.
Der wesentliche Effekt der (mit steigender Temperatur pro Grad um ca. 17 % zunehmenden) absoluten Luftfeuchtigkeit dürfte die dadurch bedingte größere Tröpfchengröße der Aerosol-Partikel darstellen, der diese schwerer macht und rascher zu Boden sinken lässt. Die UV-Strahlung ist wohl wichtiger als die „Austrocknung“ zur Senkung der Infektionsrate im Sommer bei den sicher v.a. Tröpfchen-/Aerosol-übertragenen COVID-19-Viren.
Hier haben wir leider bereits erste diesbezügliche Erfahrungen machen müssen. Zwar finden wir die meisten Impf-Nebenwirkungen (wie z.B. die gefürchteten Sinusvenen-Thrombosen) in weit höherer Frequenz bei Wildvirus-Infektionen. Aber – wie früher bei Impfstoffen häufig durch Zusatz-/ Verstärker-Stoffe induziert – können auch die gegen COVID-19 gerichteten Impfstoffe solche impfstoffspezifischen Begleitwirkungen haben. Berichtet werden z.B. Myokarditiden v.a. nach m-RNA-Impfstoffen bei männlichen Jugendlichen.
SarsCoV2 kann Myokarditiden auslösen, aber bezüglich der Frequenz von Wild-Virus-bedingten Myokarditiden bin ich überfragt, habe keine sicheren Daten finden können. Ganz sicher sind z.B. bei Vektor-Impfstoffen solche durch das Vektor-Virus induzierten denkbar, ebenso durch andere Impfstoffe. Mir sind aber keine gesicherten Daten hierzu bekannt geworden über die bereits bekannten „typischen“ Nebenwirkungen hinausgehend.
Die typische Altersgruppe bezüglich der Impf-induzierten Myokarditis bei männlichen Jugendlichen liegt eher unter dieser von 18-20 Jahren, sollte aber bei der Impfberatung bei jungen Männern immer angesprochen (und dokumentiert!) werden. Junge Männner können - so die aktuelle STIKO- Empfehlung - mit allen zugelassenen Impfstoffen geimpft werden, junge Frauen nur nach ausdrücklicher diesbezüglicher Zustimmung mit Vektor-Impfstoffen . Morgen wird die STIKO zum Thema "Impfung bei Kindern und Jugendlichen" eine Empfehlung herausgeben. Evtl. wird diese auch auf die hier gestellten Fragen eingehen. Zur Frequenz der glücklicherweise meist rasch passageren Myokarditis gibt es Daten z.B. aus Israel.
Grundsätzlich kann dieser Altersgruppe zur Impfung geraten werden, wobei die bekannten Risikogruppen aus meiner Sicht - trotz der Spahnschen Freigabe - priorisiert werden sollten.
In Israel sind auf 5 Mio. Impfungen 275 Fälle von Myokarditiden v.a. nach der 2. Impfung aufgetreten gehäuft bei Männern zwischen 16 und 19 Jahren, die zu 95 % mild verlaufen seien.
Nach den bisher vorliegenden Berichten sind aus solchen Alkohol-Allergien keine Nebenwirkungen bekannt geworden. Ich möchte raten, sich mit den speziellen persönlichen Unterlagen des Patienten direkt an den Impfstoff-Hersteller zu wenden, ob dort weiterführende Kenntnisse vorliegen
Diese Frage kann gesichert erst in einiger Zeit beantwortet werden, wenn die Langzeitfolgen bezüglich der erreichten Immunisierung beurteilt werden kann. Bereits jetzt ist die wahrscheinlichste Erklärung dafür, dass nur ca. 50% der Bevölkerung manifest erkranken nach einer Covid-Exposition, dass eine solche Kreuz-Immunität nach früheren Corona (z.B. Rhino-)Virus-Kontakten besteht. Ob Katzenhalter weniger häufig infiziert werden durch COVID-19 ist mir nicht bekannt.
Berichtet wird eine Übertragung von COVID-19-Viren von Menschen auf Haustiere, v.a. auf Katzen. Diese sollen aber bezüglich einer Weiterverbreitung des Virus / Rück-Ansteckung weiterer Menschen keine Rolle spielen.
Hinweis: Alle Antworten basieren auf dem aktuellen Wissensstand unserer Experten. Sie sind als subjektive Einschätzung und nicht als Handlungsempfehlung zu verstehen.