Träume könnten bald als neue Werbeplattform dienen. Das Altern könnte gebremst werden und Pausen sind nicht nur etwas für Faule. Meine Top 3 Nerd-News.
In den Life Sciences gibt es wieder einiges, was für uns Spezis interessant sein könnte. Meine persönliche Auswahl an Nerd-News präsentiere ich euch im Folgenden in drei kleinen Häppchen.
Wäre es doch schön, wenn man den Lernstoff im Schlaf eingetrichtert bekommt, zumindest versuchen das Traumforscher schon seit Jahrzehnten: Wissen in Träume zu locken. Viel hat die Forschung jedoch bisher nicht zu bieten, doch bekannte Marken wie Xbox und Burger King versuchen jetzt, mit den Wissenschaftlern auf den Zug aufzuspringen. Dabei verfolgen sie das Ziel, Werbung über Video- und Audioclips in die Träume williger Verbraucher zu „konstruieren“. Eine Gruppe von 40 Traumforschern hat in einem Online-Brief nach der Regulierung von kommerzieller Traummanipulation gefordert.
Die Trauminkubation, bei der Menschen Bilder, Töne oder andere Sinnesreize verwenden, um ihre nächtlichen Visionen zu formen, hat bereits eine lange Geschichte und reicht von der Antike bis heute. Mittlerweile können Forscher durch die Überwachung von Augenbewegungen, Gehirnwellen und Schnarchen erkennen, wann Menschen in die Schlafphase eintreten, in der der größte Teil des Träumens stattfindet – den Zustand des Rapid Eye Movements (REM). Zudem konnten sie den Einfluss der umliegenden Reize auf das Träumen bestätigen. Dieses Jahr haben die Forscher direkt mit Klarträumern kommuniziert – Menschen, die während des Träumens bei Bewusstsein sind – und sie dazu brachten, im Schlaf Fragen zu beantworten und mathematische Probleme zu lösen.
Inwieweit sich die Manipulation unserer Träume entwickeln wird und wie ein dementsprechend kommerzieller Nutzen draus gezogen werden kann, ist noch nicht klar. Forscher sind sich bei der Sorge um diese Problematik uneinig. Lest hier, wie sehr die Meinungen auseinandergehen.
„Übung macht den Meister“ – das ist meist das Motto beim Erlernen einer neuen Fähigkeit, wie etwa beim Spielen eines neuen Klavierstücks. Forscher zeigen nun auf, dass kurze Übungspausen der eigentliche Schlüssel zum Lernen sein könnten. Demnach finde der eigentliche Lernprozess des Gehirns erst dann statt, wenn wir zwischendurch eine Pause einlegen. Über die Erfassung der Gehirnaktivität haben Forscher heraufsgefunden, dass während der Pausen die gleichen Aktivitätsmuster zu sehen sind wie während der Übung. Allerdings dreimal so häufig und mit einer 20-fach erhöhten Geschwindigkeit.
Das Ganze wurde über die Magnetenzephalographie erfasst, wobei die Gehirnströme von 33 gesunden Probanden aufgezeichnet wurden, während sie lernten, den fünfstelligen Testcode „41324“ mit der linken Hand einzugeben. Dabei sollten sie 10 Sekunden lang den Code so oft wie möglich eingeben, gefolgt von einer 10 Sekunden Pause. Dieser Zyklus sollte insgesamt 35 Mal wiederholt werden. Während der ersten 11 Versuche verbesserte sich die Lernkurve enorm. Besonders war dabei, dass die Steigerung erst nach der Pause eintrat und nicht während der Übung. Bei der Erfassung half ihnen ein Computerprogramm. Dabei erkannten die Forscher, dass die Häufigkeit der Wiederholungen während der Pause eine Gedächtnisverstärkung vorhersagte. Dementsprechend zeigten Probanden größere Leistungssprünge, wenn deren Gehirne die Tippaktivität häufiger wiederholten. Das Replay fand dabei häufig in sensomotorischen Regionen des Gehirns statt, die für die Bewegungssteuerung zuständig sind. Auch der Hippocampus und der entorhinale Kortex zeigten Gehirnaktivität auf.
Genaueres dazu lest ihr hier.
Das Max-Planck-Institut für Altersforschung hat nun einen Signalweg bestimmt, der für ein langes Leben entscheidend sein könnte. Viele verschiedene Ursachen des Alterns wurden bereits entdeckt, jedoch bleibt die Frage, ob es zugrundeliegende Mechanismen gibt. Auf der Suche nach der Antwort sind die Forscher auf den Folatstoffwechsel gestoßen. Viele bekannte Alterungssignalwege basieren auf dessen Regulation.
Die Suche begann dabei mithilfe des Fadenwurms Caenorhabditis elegans, einem Modellorganismus der Alterungsforschung. Bei der Untersuchung der Stoffwechselprodukte der langlebigen Wurmlinien haben sich klare Veränderungen gezeigt. Folate sind essentielle Vitamine, die für die Synthese von Aminosäuren und Nukleotiden wichtig sind. Bei der aktiven Runterregulierung bestimmter Enzyme des Folatstoffwechsels konnte eine Erhöhung der Lebensspanne um bis zu 30 % erzielt werden. In Mäusen konnte eine ähnliche Beobachtung gemacht werden.
Könnte eine präzise Manipulation des Folatstoffwechsels eine neue Möglichkeit bieten, die menschliche Gesundheit während des Alterns auf breiter Basis zu verbessern? Genaueres findet ihr hier.
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