Beim schon stark vorbehandelten Multiplen Myelom wird mit Pomaidomid und Dexamethason behandelt. Hier sollte mit dem monoklonalen Antikörper Daratumumab ergänzt werden, wie neue Daten zeigen.
Bei der Therapie des schon stark vorbehandelten Multiplen Myeloms ist es für die Patienten vorteilhaft, die Gabe der Medikamente Pomalidomid und Dexamethason um den monoklonalen Antikörper Daratumumab zu ergänzen. Das ist das Ergebnis einer multizentrischen internationalen Phase III-Studie, an der das Uniklinikum Würzburg sowohl konzeptionell, wie auch durch den Einschluss von Patienten beteiligt war.
Myelom-Patienten, die auf Medikamente wie Lenalidomid und Bortezomib nicht mehr ansprechen, werden häufig mit einer Kombination aus dem Immunmodulator Pomalidomid und dem Glucocorticoid Dexamethason behandelt. Ein weiteres zur Therapie der bösartigen Krebserkrankung des Knochenmarks zugelassenes Arzneimittel ist Daratumumab. Der humane monoklonale Antikörper bindet an die Myelomzellen und zerstört sie. Außerdem kann er das Immunsystem dazu bringen, die Tumorzellen anzugreifen.
In der sogenannten APOLLO-Studie sollte nun untersucht werden, ob die zusätzliche Gabe von Daratumumab zu Pomalidomid/Dexamethason das progressionsfreie Überleben der Patienten weiter verbessern kann. Die offene, randomisierte Phase III-Studie wurde an 48 akademischen Zentren und Krankenhäusern in zwölf europäischen Ländern durchgeführt – auch am Uniklinikum Würzburg (UKW). „Dabei haben wir nicht nur Patienten in die Studie eingeschleust und betreut, sondern im Vorfeld auch maßgeblich am Konzept des wissenschaftlichen Vorhabens mitgearbeitet“, berichtet Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II des UKW und international anerkannter Myelom-Experte.
Die Ergebnisse der Studie wurden im Juni dieses Jahres in der Fachzeitschrift The Lancet Oncology veröffentlicht. Prof. Einsele, Co-Autor der Publikation, fasst deren Kernbotschaft zusammen: „Wie gehofft, konnte bewiesen werden, dass die zusätzliche Gabe von Daratumumab bei diesem Patientengut das Risiko einer Krankheitsprogression oder des Todes im Vergleich zur alleinigen Anwendung von Pomalidomid und Dexamethason reduziert. Die Kombi-Therapie kann also als neue, optimierte Behandlungsoption betrachtet werden.“
Die Originalpublikation haben wir hier und im Text für euch verlinkt.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Uniklinikums Würzburg.
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