Die Phasen der Wundheilung können durch unterschiedliche Faktoren – lokale wie systemische – beeinflusst werden. Insbesondere wird dies bei hartnäckigen Problemfällen wie den chronischen Wunden nicht verheilen wollen, deutlich.
1.) Lokale Einflussfaktoren1
Wunden müssen für ein effizientes Abheilen ausreichend mit Sauerstoff versorgt sein, damit alle Wundheilungsprozesse optimal ablaufen können. Auch die Feuchtigkeit muss bei Wunden gut eingestellt sein, da ein Austrocknen für den Heilungsprozess nicht förderlich ist.2 Wunden werden auch sehr leicht von Erregern besiedelt oder durch Fremdkörper belagert, wodurch Entzündungsprozesse gefördert werden und ein erfolgreiches Verheilen verhindert wird.
2.) Systemische Faktoren1
Lebensstil: Der Körper braucht genügend Nährstoffe, um Wunden ausreichend versorgen zu können. Dabei sind nicht nur Makronährstoffe, sondern auch Mikronährstoffe dank ihrer anti-oxidanten und anti-inflammatorischen Wirkung wichtig. Fettleibigkeit wirkt sich hingegen negativ auf die Wundheilung aus, genauso wie übermäßiger Alkohol- oder Zigarettenkonsum. Durch Bewegung und Sport kann die Wundheilung zusätzlich gefördert werden.
Alter: Das Altern ist einer der größten Risikofaktoren für eine eingeschränkte Wundheilung. Im Alter ist die Durchblutung schlechter und das Immunsystem schwächer, weswegen es langsamer und weniger effizient reagiert.
Vorerkrankungen: Das Vorliegen einer Vorerkrankung kann einen kritischen Einfluss auf die Wundheilung haben. Diabetes ist dabei eine der bekanntesten Erkrankungen, die mit eingeschränkter Wundheilung einhergeht. Es kommt zur Dysregulation zellulärer Prozesse und Störungen der Durchblutung, was zu hypoxischen Umständen führen kann. Aufgrund sensorischer Defizite können auch chronischen Wunden entstehen wie z.B. beim Diabetischen Fußsyndrom.
Medikamente: Bei immunsupprimierten Patienten wird das Immunsystem bewusst geschwächt, macht die Betroffenen jedoch anfälliger für Infektionen und birgt damit ein zusätzliches Risiko bei der Wundheilung. Die Verwendung von Zytostatika in der Krebstherapie hat eine systemische Hemmung der Zellproliferation zur Folge, was die regenerativen Prozesse im Hinblick auf die Gewebeneubildung und Angiogenese inhibiert.
Alle oben genannten Faktoren können einen Einfluss auf die Wundheilung haben und sollten durch die Behandelnden evaluiert werden.
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