Die FDA wird auf Labels des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson den Hinweis ergänzen, dass seltene Nebenwirkungen auftreten können. Konkret geht es um das Guillain-Barré-Syndrom.
Die US-Behörde FDA wird auf zukünftigen Labels des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson den Hinweis ergänzen, dass seltene Nebenwirkungen auftreten können. Konkret geht es um das Guillain-Barré-Syndrom (GBS), eine idiopathische Polyneuritis der spinalen Nervenwurzeln und peripheren Nerven. Die Erkrankung ist selten, die Inzidenz in Deutschland beträgt 1–2 pro 100.000 Einwohner.
Von insgesamt 12,8 Millionen US-Amerikanern, die eine Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson erhalten haben, entwickelten knapp 100 das Syndrom. Somit sei laut FDA das Risiko, am GBS zu erkranken für J&J-Geimpfte etwa 3–5fach erhöht; ein entsprechender Warnhinweis werde nun auf dem Label angebracht.
Grund zur Sorge sei das allerdings nicht, betont Dr. Luciana Borio, ehemalige leitende Wissenschaftlerin bei der FDA, gegenüber der New York Times: „Es ist nicht überraschend, diese Form von Nebenwirkungen in Verbindung mit Impfungen zu beobachten.“ Die Schutzwirkung des Vakzins wiege die Risiken auch weiterhin mehr als auf, so Borio.
Update, 14. Juli 2021:
Inzwischen hat sich auch die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) zu Wort gemeldet und gibt ebenfalls Entwarnung: „Insgesamt ist das GBS-Risiko durch die Impfung gegen SARS-CoV-2 nach heutigem Kenntnisstand als sehr gering einzustufen – und wir haben zum Glück eine wirksame Therapie dieses Krankheitsbilds zur Verfügung“, so DGN-Generalsekretär Prof. Peter Berlit.
Die Europäische Arzneimittelagentur hat inzwischen einen Hinweis auf GBS als mögliche Nebenwirkung auch in die Produktinformation von Vaxzevria®, dem AstraZeneca-Vakzin, aufgenommen.
Bildquelle: Mika Baumeister, Unsplash