Bei kleinen Wunden funktioniert der Wundheilungsprozess oft problemlos und schon nach wenigen Tagen ist nichts mehr von der Verletzung zu sehen. Jedoch bieten sich Wunden auch als ideales Nährmedium für Krankheitserreger an und können von diesen besiedelt werden. Gerade bei chronischen Wunden ist dies ein großes Problem. Zu den häufigsten Erregern zählen Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa.1 Um angemessen handeln zu können, müssen infizierte Wunden erstmal erkannt werden.
Auf eine Infektion folgt eine Entzündung, die zunächst erstmal eine physiologische Antwort des Immunsystems darstellt. Dies resultiert darin, dass die betroffenen Stellen gerötet, geschwollen und warm sind. Hinzu kommen Schmerzen und manchmal auch ein Funktionsverlust der betroffenen Gliedmaßen.2 Zudem kommt es häufig zur Stagnation der Wundheilung und darüber hinaus können sich sowohl Farbe als auch Geruch der Wunde durch die Kolonisation verändern.2 Das Kolonisationsstadium, in dem sich die Wunde befindet, variiert und muss je nach Ausmaß der Infektion entsprechend behandelt werden. Wunden können nämlich zunächst nur kontaminiert sein, d.h. von Keimen besiedelt, jedoch ohne dass es zur weiteren Beeinträchtigung für den Patienten kommt. In solchen Fällen sollte die Wunde mit angewärmter Ringer- oder Kochsalzlösung gespült werden.2 Vermehren sich die Erreger, dann kommt es zur Kolonisation der Wunde, wobei dadurch die klassische Entzündungsreaktion mit den genannten Begleitsymptomen zu beobachten ist. In solchen Fällen sollte die Wunde mit Antiseptika behandelt werden.2 Kommt es zu einer lokalen oder systemischen Infektion, wird die Therapie um eine antibiotische Behandlung erweitert.2 Über die genannten Behandlungsansätze hinaus, ist es bei einem Verdacht auf eine Infektion durch multiresistente Keime ratsam, einen Abstrich zu machen, um den Erreger ausmachen zu können und dadurch spezifischer zu behandeln.2
Werden kontaminierte Wunden nicht rechtzeitig behandelt, können sich die Erreger vermehren und ausbreiten. Zunächst sind umliegende Gewebe betroffen, aber durch eine systemische Ausbreitung, können auch andere Organe in Mitleidenschaft gezogen werden. Es ist daher sehr wichtig infizierte Wunden so schnell wie möglich zu erkennen und entsprechend zu behandeln.
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