Eine Forschungsgruppe der TU Dortmund hat untersucht, welchen Einfluss der menschliche Schlaf-Wach-Rhythmus auf wichtige Hirnfunktionen hat. Dabei zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen Morgen- und Abendmenschen.
Organismen verfügen über die Fähigkeit, physiologische Vorgänge auf etwa 24 Stunden – nach einem sogenannten zirkadianen Rhythmus – zu synchronisieren. Der wichtigste ist der Schlaf-Wach-Rhythmus. Da diese Rhythmen von Individuum zu Indiviuum unterschiedlich sind, spricht man von Chronotypen. Chronotypen werden durch die individuelle innere Uhr bestimmt und unterscheiden zwischen Morgen- und Abendtypen. Ob man eher zum Typ Eule oder Lerche zählt, legen spezifische physiologische, verhaltensmäßige und auch genetischen Ausprägungen fest.
Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) wollten nun wissen, ob und wie der Chronotyp die menschliche Gehirnphysiologie und Kognition beeinflusst. Die Forschungsgruppe untersuchte den Effekt des Schlaftyps auf die Leistungs- und Aufnahmefähigkeit sowie die Verarbeitung und Speicherung von Informationen und glich sie mit den entsprechenden physiologischen Gegebenheiten ab.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass das motorische Lernen zur vom individuellen Chronotypen bevorzugten Zeit im Vergleich zur nicht bevorzugten deutlich leichter fällt und und die kognitiven Fähigkeiten besser sind. Außerdem spiegeln sich diese Leistungsunterschiede auch in entsprechenden Unterschieden der Gehirnphysiologie, wie der neuronalen Erregbarkeit und der Neuroplastizität, wider. Tageszeitabhängige Leistungsunterschiede lassen sich somit auf den Einfluss des Chronotyps auf die Hirnfunktionen zurückführen – von grundlegenden physiologischen Mechanismen bis hin zu Verhalten und kognitiven Funktionen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund. Hier haben wir euch die Originalstudie verlinkt.
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