Das Intervallfasten wurde mit großem Hype in den Medien empfangen und hat sich rasch in der Bevölkerung verbreitet. Viele Menschen passen ihr Essverhalten dem Prinzip des intermittierenden Fastens an, mit dem Ziel, schnell und einfach abzunehmen. Der Hauptfaktor für den Griff zu dieser Methode: Adhärenz.1 Scheinbar soll die Compliance beim Intervallfasten größer sein als bei anderen Diätformen. Je nach Fastenmethode wird an 16 Stunden am Tag (16:8-Diät), an 2 Tagen in der Woche (5:2-Diät) oder an jedem zweiten Tag (Alternate-Day-Fasting, ADF) auf Nahrung verzichtet.2 Der Hauptunterschied zu anderen Diätprinzipien: außerhalb der Fastenzeit darf ohne Verzicht alles gegessen werden.
Ursprünglich wurde diese Diätform im Tiermodell an Mäusen untersucht, wobei vielversprechende Daten ermittelt wurden. Das Risiko für chronische Erkrankungen war niedriger, ein positiver Einfluss auf die Gehirnfunktion konnte festgestellt werden und auch lebensverlängernde Effekte zeichneten sich ab.1 Abgeschlossene klinische Humanstudien über die Wirkung des Intervallfastens sind allerdings nur in geringer Anzahl, mit kleinen Stichprobengrößen und ohne eindeutige Ergebnisse vorhanden.1 Eine Übersichtsarbeit von Horne et al. fasst dabei zusammen, dass es zumindest Hinweise für positive gesundheitliche Effekte gibt.3 Vor allem im Hinblick auf den Verlust fettfreier Masse schneidet das Intervallfasten positiv ab. So geht im Vergleich zur dauerhaft energiereduzierenden Diät weniger fettfreie Masse verloren.4,5
Es ist nur schwer zu beurteilen, ob die Compliance höher und die Gewichtsreduktion effizienter sind beim Intervallfasten als bei anderen Diätformen.1 So konnte in einer Studie mit 100 metabolisch gesunden, übergewichtigen Erwachsenen eine höhere Drop-out-Rate beim alternierenden Fasten festgestellt werden als bei täglicher Energierestriktion.6 Hinsichtlich der Gewichtsabnahme oder des Stoffwechsels konnten nach 6 und 12 Monaten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden.6 Eine 2020 erschienene Studie von Lowe et al. untersuchte spezifisch die Effekte der 16:8-Diät bei über 100 adipösen Patienten. Auch hier konnten keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Gewichtsreduktion und des Metabolismus im Vergleich zur Kontrollgruppe, die einer normalen Diät nachgegangen ist, festgestellt werden.7
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Intervallfasten anderen Diätformen nach aktueller Wissenslage ebenbürtig ist und somit eine sinnvolle Alternative darstellen kann. Ob sich in Zukunft klare Vorteile für die alternierenden Diätformen abzeichnen, bleibt abzuwarten.1 Schlussendlich sollte daher jeder Mensch mit Adipositas die Strategie zur Gewichtsreduktion finden, die sich am besten in seinen Alltag integrieren lässt und die für ihn persönlich am meisten zu seinen Vorlieben passt.
Nutzen Sie unsere Kommentarfunktionen für Fragen oder Anmerkungen zu diesem Beitrag. Und falls Ihnen der Beitrag gefallen hat, können Sie diesen auch gerne bewerten!
Dieser Beitrag wird Ihnen präsentiert von Novo Nordisk. // ID: DE21CO00057
Referenzen: